Die jahrelange Verzögerung beim Neubau der Rettungswache in Bad Sobernheim ist für viele Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nachvollziehbar. Trotz einem bereits vor Jahren gefundenen geeigneten Standort hat sich das Projekt unter der Verantwortung des Landkreises über Jahre hinweg nicht entwickelt – und das in einer Zeit, in der die Notwendigkeit für eine funktionierende, moderne Rettungsinfrastruktur dringlicher denn je ist. Bereits 2017 einigten sich der damalige Bürgermeister Michael Greiner und Jörg Steinheimer, damaliger Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Rheinhessen-Nahe GmbH, auf ein Wiesengrundstück an der Einmündung Eckweiler Straße und Breslauer Straße als idealen Standort (Bild oben) für den Neubau der Rettungswache. Doch trotz dieser klaren Grundlage wurde der Bau der Rettungswache nicht vorangetrieben.
Besonders unverständlich wird diese Situation, wenn man bedenkt, dass die zuständige Landrätin Bettina Dickes über Jahre hinweg nicht in der Lage war, das Projekt ins Laufen zu bringen – und das noch dazu in ihrem Wohnort. Angesichts der bereits gefundenen Fläche und der übereinstimmenden Einigkeit aller Beteiligten, dass dies der optimale Standort für die Rettungswache sei, erscheint es völlig unverständlich, warum die Umsetzung so lange aufgeschoben wurde. Es wäre ein Leichtes gewesen, den Bau endlich in Angriff zu nehmen. In einer Zeit, in der schnelle Hilfe bei Notfällen entscheidend ist, kann es doch nicht sein, dass ein solch wichtiger Neubau nicht aus dem Quark kommt. Die Verzögerung lässt an der Handlungsfähigkeit der verantwortlichen politischen Führung zweifeln – und es verwundert daher nicht, dass die Bad Sobernheimer Bettina Dickes zuletzt sogar mehrheitlich abwählten. Neben gewiss anderen Gründen, dürfte Ihr persönliches Scheitern in der Felkestadt auch mit der Akte Rettungswache in Zusammenhang stehen.
Es liegt nahe, dass Dickes, die mittlerweile nicht mehr zuständig ist, sich wiederholt nicht ausreichend für die Realisierung dieses für die Region wichtigen Projekts eingesetzt hat. Die Vermutung lässt sich allein an der langen Zeitspanne ihrer Verantwortung ableiten. Kirn lässt an dieser Stelle recht schön grüßen. Die Verantwortung für die Verzögerung liegt klar bei ihr und den politischen Entscheidungsträgern im Kreistag, die offenbar weder den nötigen Druck ausübten noch die nötige Initiative ergriffen, um beide dringend benötigten Bauvorhaben endlich voranzubringen. Die Menschen in Bad Sobernheim und der gesamten Region sowie die DRK-Mitarbeiter haben ein Recht auf eine moderne, gut ausgestattete Rettungswache, die schnelle Hilfe im Notfall gewährleistet. Es ist höchste Zeit, dass die zuständigen Stellen – jetzt Landkreis Mainz-Bingen – ihre Verantwortung endlich wahrnehmen und dieses Projekt aus der endlosen Warteschleife holen.
