Schon mitbekommen? In seinen Grußworten zum Neujahrsempfang hat Gunnar Venter, Vorsitzender der Werbegemeinschaft KLAR e.V., die Verbandsgemeinde scharf für die Billigung des Solarparks auf der Oberhauser Höhe kritisiert. „Das zu genehmigen ist ein Armutszeugnis und schadet unserer Region langfristig“, geißelte Venter das Projekt. Drastische Worte in Richtung der Verantwortlichen? Schaut ganz danach aus! In seiner Rede äußerte er zudem deutliche Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Region und stellte die Vereinbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen mit der Förderung des Tourismus infrage. Besonders betonte er den Widerspruch zwischen der intensiven Vermarktung der Region als touristisches Ziel – unterstützt durch zahlreiche Broschüren und Videoclips – und der Inanspruchnahme wertvoller Grünflächen für industrielle Zwecke, wie dem Bau des Solarparks.

„Wie passt es zusammen, einerseits die Region als Tourismusziel zu vermarkten und andererseits wertvolle Landschaften für industrielle Nutzung zu opfern?“, fragte Venter und griff damit einen zentralen Punkt der zunehmend geführten Diskussion auf. Der Solarpark unterhalb von Oberhausen, der sich auf einer weithin sichtbaren Fläche befindet, wird vor allem in Kirn mehr und mehr ein umstrittenes Thema. Kein Wunder, die Kirner haben den unmittelbar vor Augen. Kurios, das mehrjährige Genehmigungsverfahren verlief störungsfrei, geräuschlos und ohne nennenswerte Kritik, geschweige denn gab es eine Veto. Kurzum, es interessierte einfach niemanden. Erst mit Abschluss der Genehmigung und ihrer zunehmend sichtbaren Solar-Präsenz wird die öffentliche Diskussion intensiver. Kritiker sehen in der Nutzung dieser Flächen für Solarparks einen erheblichen Eingriff in das Landschaftsbild. Sie befürchten eine negative Auswirkung auf den Tourismussektor. Andere sehen darin eine Chance. Schließlich kann der Solarpark mit seiner enormen Kapazität tausende Haushalte mit Strom versorgen.
Solarenergie ist zweifellos ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel, aber man müsse auch den richtigen Standort dafür wählen, heißt es immer wieder von Gegnern. Während die erneuerbare Energien grundsätzlich begrüßen, gibt es Widerstand gegen die Nutzung unberührter oder besonders landschaftlich wertvoller Flächen. Ein Einwand, der nun auch im Kirner Land hörbar wird. Allerdings ist die landwirtschaftliche Fläche auf der Höhe als eine mit eher geringem Ertrag eingestuft. Keine Frage, optische Hingucker sind die Felder sicherlich nicht, aber so dramatisch, wie oftmals dargestellt, ist der Anblick nun auch wieder nicht. Wie der Kameraschwenk verdeutlicht, wurde nur ein Bruchteil der weitläufigen Natur zugebaut. In der Region beschwert sich auch niemand über den Anblick des nahegelegenen Steinbruchs – dieser wird von vielen als „Schandfleck“ wahrgenommen an den man sich gewöhnt hat – was die optische Wirkung des Solarparks dann doch relativiert.