Ärztemangel trotz finanzieller Anreize: Ein schwieriger Kampf für die Region. Verändert sich die Praxislandschaft in Oberhausen und Hennweiler?  

Die hausärztliche Versorgung im Kirner Land bleibt nach wie vor ein Thema von großer Bedeutung. Trotz der Initiative der Verbandsgemeinde, die bereits vor einem Jahr Maßnahmen zur Förderung von Ärzten ergriff, ist eine spürbare Verbesserung bislang ausgeblieben. Die Einführung einer Richtlinie, die eine Einmalzahlung von 25.000 Euro für die Neuansiedlung oder Übernahme einer Arztpraxis vorsieht, sollte die wirtschaftlichen Risiken für Ärzte mindern und so die Versorgung in der Region langfristig sichern. Im VG-Haushaltsplan für 2024 waren für Ärzteansiedlungen 50.000 Euro vorgesehen, und auch für das Jahr 2025 ist eine ähnliche Summe von 50.000 Euro eingeplant. Diese finanziellen Mittel sollen weiterhin dazu beitragen, die Region für niedergelassene Ärzte attraktiver zu machen und den langfristigen Erhalt der hausärztlichen Versorgung sicherzustellen. Doch bis heute wurde kein Antrag auf diese Förderung gestellt – zumindest ist keine öffentliche Anfrage bekannt, was auf anhaltende Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Ärzten hinweist.

In den Wartezimmern von Oberhausen und Hennweiler kursiert derzeit eine Neuigkeit: Es wird offen darüber gesprochen, dass Dr. med. Aura-Marina Maus-Delgado, derzeit in Oberhausen tätig, im kommenden Frühjahr die Praxis von Matthias Gierend in Hennweiler übernehmen wird. Von ärztlicher Seite bestätigt sind diese Informationen nicht. Dem Vernehmen nach geht Gierend wohl in den Ruhestand, Maus-Delgado verlegt ihren Standort in die Praxis nach Hennweiler und wird somit die Patienten beider Praxen betreuen. Sollte sich dieses Szenario bestätigen, könnte dies bedeuten, dass Oberhausen seinen Hausarztstandort verliert. Der Patientenkreis beider Praxen würde zusammengeführt, wohl verbunden mit der Hoffnung, dass es zu einer weiteren Verstärkung durch eine zusätzliche Ärztin oder Arzt kommt, der für das erhöhte Patientenaufkommen zwingend notwendig wäre.

Eine Standortverlegung ist gemäß den Statuten nicht unbedingt förderfähig. Daher dürften im Falle eines Falles eher keine Mittel aus dem Fördertopf der Verbandsgemeinde fließen, die eigentlich zur Unterstützung der Ärzte gedacht sind. Zusammengefasst: Die geplante Neustrukturierung der hausärztlichen Versorgung in den Höhengemeinden könnte im schlechtesten Fall mit dem Verlust eines Mediziners einhergehen. Es sei denn, es findet sich jemand, der in das System eintritt und die Lücke füllt. Neben der Hausärztin selbst sind die Verbandsgemeinde und die Kassenärztliche Vereinigung nun gefragt, Lösungen zu finden, um die hausärztliche Versorgung auch weiterhin in ausreichendem Maße sicherzustellen. Das wird shwer genug werden.

One thought on “Ärztemangel trotz finanzieller Anreize: Ein schwieriger Kampf für die Region. Verändert sich die Praxislandschaft in Oberhausen und Hennweiler?  

  1. Warum recherchiert man nicht zunächst, bevor man Unsicherheiten schafft und Gerüchte in die Welt setzt? Ein Anruf bei den Beteiligten hätte klare Antworten liefern können

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