Hochstetten erlebt eine überraschende Entwicklung: Während die Jugendlichen des Ortes den Spielplatz „Im Ameisacker“ zunehmend als Freiluft-Mülldeponie nutzen, übernehmen die Kinder die Verantwortung für die Sauberkeit. Ausgestattet mit Müllzangen und Tüten befreiten sie das Gelände am vergangenen Sonntag von einer bunten Mischung aus Tetra-Packs, Plastikmüll und zerknüllten Dosen. Was früher ein Ort zum Spielen war, hat sich inzwischen zu einem Übungsplatz für Müllentsorgung gewandelt – und die jüngste Generation zeigt sich erstaunlich pflichtbewusst. Der Spielplatz, eigentlich für Kinder gedacht, ist zur bevorzugten Chillzone der Jugendlichen geworden, die bei ihren Treffen regelmäßig ihre Spuren hinterlassen. Doch statt zu schimpfen, haben die Kleinen beschlossen, das Heft selbst in die Hand zu nehmen und ihren Freiraum wieder sauber zu machen.

Offiziell haben Jugendliche ab 16 Jahren auf dem Spielplatz nichts zu suchen. Doch wer will schon kleinlich sein, solange es einen inoffiziellen Reinigungstrupp gibt, der die Überreste beseitigt? Es scheint fast, als wachse hier ein neues Pflichtprogramm für Grundschüler heran: Aufräumen statt Spielen. Wer braucht schon Schaukeln und Rutschen, wenn man die „Fundstücke“ der Älteren einsammeln kann? Wie lange der Spielplatz sauber bleibt? Wahrscheinlich nur bis zum nächsten Treffen der Jugend. Doch solange die Kinder bereit sind, die Reste aufzusammeln, bleibt zumindest ein Funken Hoffnung, dass die ältere Generation irgendwann nachzieht und den Müll selbst entsorgt.