Der Jakobspfad, diese schmale Verbindung zwischen Simmertal und Hochstetten, war zuletzt heißes Thema auf Facebook. Eine Gassi-Gängerin aus Hochstetten beklagte den eher „gruseligen“ Pflegezustand auf Hochstettener Seite. Die Diskussion startete in etwa mit „Simmertal hui, Hochstetten pfui!“. Dabei ist das doch wirklich nichts Neues. Vor Jahren hat ein heldenhafter Simmertaler Bürger den Pfad im Winter sogar höchstpersönlich vom Schnee befreit – gefegt wie ein einsamer Cowboy im Wilden Westen. Der Pfad war immer in einem Topzustand und ist es noch immer – wenn auch nicht besenrein. Hochstetten hingegen scheint den Weg völlig aus dem Blick verloren zu haben. Anders lässt sich kaum erklären, dass der jetzt vor den Bauplätzen „Scheiberling“ abrupt endet. Sackgasse! Willkommen im Nirgendwo!
Es scheint, als hätte man hier das Ende der Jakobs-Pfad-Ära eingeleitet. Und daher wird der auch nicht mehr gepflegt. Ein wahrhaft dramatischer Abgang für einen beliebten Trampelpfad! Ortsbürgermeister Thomas Barrois hatte in den glorreichen 2010er Jahren tatsächlich vor, den Pfad auszuschildern. „Die wären schon bestellt“, sagte er in einer Ratssitzung. Doch aufgestellt wurden die nie. Man fragt sich: Was ist schon ein Weg, der mittelfristig ins Gestrüpp führt? Mit dem Niedergang auf Hochstettener Seite könnte auch der Pflegezustand in Simmertal bald zum alten Eisen gehören. Denn wer braucht schon einen Top-Pfad über den Berg, wenn man am Ende im Dickicht steht? Spätestens wenn die ersten Häuser in den Himmel schießen, ist das Schicksal des Jakobspfades endgültig besiegelt. Ein Hoch auf die Sackgasse!
Ich als Kirnerin kenne diesen Pfad nicht, würde ihn aber gerne entdecken! Wo und wie finde ich den denn?