Nach monatelanger Vorbereitung und technischer Abstimmung hat die neu installierte Sirene auf dem Dach des Bürgerhauses „Horbach“ in der Nacht auf Sonntag ihren ersten realen Einsatz erlebt. Im Rahmen eines Verkehrsunfalls auf der Binger Landstraße, bei dem die Sirene erstmals ausgelöst wurde, bewies die neue Technik eindrucksvoll ihre Funktionsfähigkeit. Der etwa 120 Dezibel laute Alarm – vergleichbar mit dem Lärmpegel eines startenden Flugzeugs – riss die schlafenden Bewohner der Gemeinde aus dem Bett und machte deutlich, dass die moderne Sirenentechnik nun erfolgreich im Dienst ist. Die Feuerwehr, die den Ernstfall bereits seit Monaten erwartete, zeigte sich gleichermaßen erleichtert und erfreut über die Funktionsfähigkeit des neuen Systems. Trotz der positiven Bilanz des Sirenentests wirft der Vorfall Fragen hinsichtlich der Alarmierungsprozesse auf.

Im Zuge des Unfalls wurde die Feuerwehr mit einer 33-köpfigen Einsatztruppe alarmiert, obwohl offenbar keine Brandgefahr bestand und keine Personen eingeklemmt waren. Da darf man die Notwendigkeit eines so großen Einsatzes hinterfragen, insbesondere da die Unfallaufnahme durch die Polizei auch ohne Unterstützung der Feuerwehr hätte erfolgen können. Und wenn, hätte eine kleinere Besetzung für Aufräumarbeiten möglicherweise ausgereicht. Die Verantwortlichen werden den Einsatzverlauf gewiss intern evaluieren und prüfen, ob die Alarmierungsprozesse in dieser Form weiterhin notwendig sind oder ob Optimierungen möglich sind, um Ressourcen effizienter einzusetzen. Unabhängig davon zeigt sich: Die neue Sirene auf dem Bürgerhaus „Horbach“ ist einsatzbereit und erfüllt ihren Zweck. Damit ist die Gemeinde einen wichtigen Schritt in Richtung moderner Katastrophenschutztechnologie gegangen.