Es grünt so grün, wenn… – Ein ereignisreicher Abend für die spätabendlichen Fernseh-Gucker, als CDU-Landrätin Bettina Dickes nach 2023 erneut in der Lanz-Runde auftauchte und die Bildschirme mit einer abermals auffälligen gift- oder froschgrünen Bluse erhellte. Offenbar hat die Landrätin beschlossen, dass ins Auge springende Grüntöne in den Oberteilen nunmehr ihre „Lanz-Trikots“ sind. Psychologen sind sich einig, grüne Kleidung verleiht Aufmerksamkeit und Aufgewecktheit. Dabei gilt: je heller der Grünton, desto stärker die Wirkung. Sie war der Farbtupfer in der Runde! Doch wollte die Kreis-First-Lady mit ihrem Outfit wirklich nur auffallen? Oder vielleicht war es einfach nur eine clevere Taktik, um von den inhaltlichen Schwächen abzulenken. Was die Farbwahl noch interessanter macht, ist die Tatsache, dass Landrätin Bettina Dickes Mitglied der CDU ist. Eine Partei, die normalerweise nicht für ihre grüne Farbpräferenz bekannt ist. Doch in einer Welt, in der politische Statements nicht nur in Worten, sondern auch in Farben gemacht werden, könnte dies als bewusster Akt der politischen Ironie angesehen werden.
In der Tat, während sie mit ihrer modischen Extravaganz die optische Aufmerksamkeit auf sich zog, zeigte Landrätin Dickes einmal mehr, dass sie nicht nur Farbe ins Fernsehprogramm bringt, sondern auch mit klaren Aussagen, einer unerschütterlichen Haltung, Basis-Ehrlichkeit und klugen Statements punktet. Bundesweit dürfte ihre eigene ÖPNV-Botschaft kleben bleiben. Das Land rechnete dem Kreis 700.000 Euro vor, tatsächlich musste der wahnsinnige 17 Millionen Euro für einen Service berappen, der noch immer nicht vollends funktioniert. Botschaft in den Aussagen: Das Land war schuld, nicht die eigene Naivität. Solche Aussagen gefallen dem Talk-Master, weil die in das momentane Deutschland-Bild passen. Deshalb wird sie eingeladen, um aus ihrer Sicht Tacheles zu reden. Dickes bewies während der Gesprächsrunde, dass sie nicht zu der Kategorie Langweilerin gehört. Mit einem Schuss Farbe und einer Prise Echtheit hat sie sich gewiss einen festen Platz auf der Couch neben Lanz gesichert – zumindest für den Moment. Auch in Zukunft? Natürlich durfte ihr Bashing gegen motivationslose Migranten und überhaupt „Sozialschmarotzer“ nicht fehlen. Dass die Merz-Anhängerin den pauschalen Seitenhieb in Verbindung mit Bürgergeld und fehlenden Anreizen noch loswerden musste, bevor Lanz die Runde nach Hause schickte – geschenkt.