Das Wort zum Gebührensonntag!

Das beherrschende Thema Abwasser wird uns alle noch eine Weile begleiten. In dieser Woche startet die Gebühren-Erklär-Tour-Kirner-Land. Mal ehrlich, die Zahlen und Vorschriften versteht keiner so wirklich. Wahrscheinlich auch nicht diejenigen, die sie ausgearbeitet haben und diese jetzt in Einzelveranstaltungen zu rechtfertigen versuchen. Die gleichen Personen haben anhand eines Beispielhaushaltes seinerzeit diese Rechnung für die Öffentlichkeit in der Presse aufgemacht: „Unter dem Strich bedeutet das alles für einen Vierpersonenhaushalt bei einem Wasserverbrauch von 120 Kubikmetern und einem Grundstück von 800 Quadratmetern geringere Gebühren, aber durch die neue Schmutzwasserbeitrag eine Kostensteigerung von 5 Euro auf 380 Euro (1,4 Prozent). Von wegen! Der Blog hat sich auf die Suche nach eben diesem „Mustermann-Vorzeige-Haushalt“ gemacht. Und der ist in Hochstetten fündig geworden. Nahezu exakte Daten, allerdings beträgt die Kostensteigerung nicht 1,4 Prozent, sondern sage und schreibe 45 Prozent. Eine Frechheit sondergleichen, die Bürger derart zu veräppeln. Das rechenmodell müssen die Herren erklären. Ob das Thomas Jung und Jochen Stumm vermögen? Wohl kaum! Wie auch? Die Lösung ist ganz einfach: Die müssen bloß anhand ihrer eigenen Beispielrechnung die Beiträge herunterrechnen, und zwar so weit, dass das damalige Ergebnis von 1,4 Prozent passt. Und im nächsten Schritt müssen alle Bescheide schrumpfen. Wenn sie mit dem Angebot auf ihrer „Tingeltangel-Tour“ aufwarten, dann wird am Ende alles gut werden. Blöd nur, dann wäre ihre ausgewählte Satzung ad absurdum geführt. Wer allerdings an diese große Wurf-Korrektur glaubt, der glaubt auch an den Osterhasen. Es ist klar, dass die bisherigen Erklärungen seitens der Verantwortlichen nicht ausreichen, um die Bedenken und Fragen der Bürger zu klären. Eine transparentere Kommunikation sowie eine Überprüfung der Berechnungsmethoden sind dringend erforderlich, um das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen. Und das wird schwer genug werden.

One thought on “Das Wort zum Gebührensonntag!

  1. An diese Pressemitteilung habe ich mich nach Erhalt des vorläufigen Bescheides auch erinnert und mich gefragt, ob und inwieweit die Beschlüsse von Werksausschuss und Verbandsgemeinderat überhaupt rechtskräftig und bindend sind, wenn sie auf der Grundlage derart falscher Informationen gefasst wurden.

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