In fast allen Verbandsgemeinden des Landes Rheinland-Pfalz setzen Gemeindeschwestern wichtige Impulse für die Betreuung älterer Bürger. Doch in der Verbandsgemeinde Kirner Land scheint das Interesse am Förderprogramm des Landes zu fehlen. Ein Blick in die Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen zeigt hingegen, wie erfolgreich das Konzept sein kann. Dort sind gleich mehrere Gemeindeschwestern im Rahmen des Projekts „Gemeindeschwestern plus“ tätig und kümmern sich um hochbetagte Menschen, die noch keine Pflege, sondern vielmehr Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt benötigen. Was als Versuch begann, endete nun für drei Gemeindeschwestern in unbefristeten Festanstellungen – ein bemerkenswerter Erfolg für die VG Herrstein. Die Frage drängt sich auf: Könnte ein ähnlicher Service nicht auch im Kirner Land von Nutzen sein? Leider verschläft die Verwaltung diese Möglichkeit. Beharrliches Desinteresse, und dies, obwohl hauptamtliche Gemeindeschwestern die Region sicherlich bereichern würden.
Das Angebot umfasst präventive Beratung zu sozialen Situationen, Gesundheits- und hauswirtschaftlicher Versorgung, Wohnsituation, Mobilität sowie Hobbys und Kontakten. Zudem vermitteln die Gemeindeschwestern wohnortnahe Teilhabeangebote wie gesellige Seniorentreffen, Bewegungsangebote und interessante Kurse. Das landesweite Projekt „Gemeindeschwestern plus“ wurde vor Jahren gestartet, um präventive und gesundheitsfördernde Beratung und Vernetzung im Alltag zu fördern. Es ist an der Zeit, alternative Wege zu denken und sich über erfolgreiche Initiativen andererorts zu informieren. Gemeindeschwestern oder ähnliche Konzepte sind zweifellos die Zukunft angesichts der steigenden Lebenserwartung. Die finanzielle Unterstützung solcher Projekte sollte vom Amtswegen erfolgen. Interessanterweise gab es Gemeindeschwestern bereits in den 1960er und 70er-Jahren. Könnte es sein, dass das Gute wiederkehrt? Die Zukunft wird es zeigen.