Vorweihnachtsstimmung anders: Hennweilers politisches Drama!

Eier, es hätte unbedingt mehr Eier gebraucht! In Hennweiler findet eine hochbrisante und sprengstoffgeladene Ortsgemeinderatssitzung statt und der Öffentliche Anzeiger schickt einen Reporter mit allenfalls „kleeene Klicker.“ Finde den Fehler? Aber wenigstens war der anwesend, während sich VG-Bürgermeister Thomas Jung wegduckte. Mal ehrlich, was ist von einem Verwaltungschef zu halten, dessen Eier augenscheinlich auf Rosinengröße zusammengeschrumpft sind? Andere angenehmere Termine hin oder her, angesichts dieser enormen Tragweite für das Dorf, wäre da seine Führung und Moderation nicht primäre Pflicht gewesen? Zurück zum Presseecho: Ist es der Situation angemessen, wenn ein Sympathisant des Ortsbürgermeisters und von Haus aus eher Hofberichterstatter die Sitzung redaktionell nicht nur begleitet, sondern auch noch einen Kommentar pro Ortsbürgermeister und contra die Bewegung „Gemeinsam für Hennweiler“ heraushaut? Wohl kaum!

Den erhobenen Vorwürfen widmet Armin Seibert keine einzige Zeile. Dabei wäre es seine Aufgabe gewesen diesen nachzugehen, bevor er sein finales Urteil bildet. Er hat sich auf Schmidt in der Opferrolle festgelegt. In seinen Zeilen sprach er den mitunter sogar heilig und den Gegnern jede Legitimation ab. Kritik und Einwände verboten, so seine Message! „Macht es doch besser,“ fügt er den Seitenhieb gegenüber den „Krawallmachern“ hinzu, „die aus de Hecke und von uff de Gass schieße“. Seibert hat ein fatales Signal ausgesendet, die Angelegenheit gefühlt als „Bagatelle“ abgetan und Schmidt regelrecht einen Freibrief ausgestellt, weil der ja schließlich viel für die Ortsgemeinde bewegt hat. In seiner Wahrnehmung darf eben nicht sein was nicht sein kann? Der Fürsprecher legt symbolisch sogar seine Hand für seinen „Kumpel“ ins Feuer. Hui, wenn der sich mal nicht die Finger verbrennt. Keine Frage, die SPD-Größe hat sich große Verdienste erworben. Wer das ernsthaft bezweifelt, muss seinen moralischen Kompass nachjustieren. Das ist aber nicht das Thema.

Die Frage bleibt dennoch: Hat Schmidt bei der Umsetzung des Bauprojektes seines Sohnes gelenkt, gemauschelt, Insiderwissen und Möglichkeiten ausgenutzt, wie es ihm seine Kritiker vorwerfen? Merke, allein der Anschein von Interessenkonflikt genügt. Hat er seinen Gemeindediener erst „gemobbt“ und dann gekündigt, weil der vor Jahren einen Traktor-Deal zwischen Ortsbürgermeister und Ersten Beigeordneten für relativ „kleines“ Geld verhinderte? Hochgradig peinlich, wie diese Angelegenheit in die Öffentlichkeit getragen wird. Dabei ist es ein No-Go für Arbeitgeber (Bürgermeister) Mitarbeiter so an den Pranger zu stellen. Hat Schmidt denn keine Berater, die ihn einbremsen? Himmelschreiend, dass Schmidt besseren Wissens die Ortgemeinde als Gewinner des Arbeitsgerichtsprozesses betitelt, es in der Sitzung aber nicht erlaubte, dass der Betroffene das Urteil vorträgt, um aufzuklären (Das Gericht urteilte wie folgt: „Die Parteien sind sich einig, dass das Arbeitsverhältnis zu unveränderten Arbeitsbedingungen fortbesteht. Beide Parteien werden sich wechselseitig bemühen, das Arbeitsverhältnis in einem gedeihlichen Zusammenwirken zu gestalten.“

Beobachtern nach hat der in seiner Rats-Verteidigungsrede gepoltert und verbal um sich geschlagen. Merke: Getroffene Hunde bellen. Und wer sich angegriffen fühlt, verteidigt sich; wenn sich jemand ungewöhnlich heftig gegen kritische Beiträge zur Wehr setzt, dann waren die oft berechtigt und trafen mitten ins Schwarze. Der kluge Redakteur schlägt vor: „Zusammenraufen und Hände reichen!“ Klingt nach „Kumbaya.“ Motto: Umarmt euch und Schwamm drüber? Ist doch Weihnachten. Dünn drüber und zurück zum Alltag wird wohl nicht reichen, Herr Seibert. Aufarbeiten und falls notwendig Konsequenzen ziehen, das sind die nächsten Schritte. Erfahrungsgemäß ist an solchen Vorwürfen meist was dran. Und es bleibt immer was hängen. Wer hätte gedacht, dass Hennweiler sich zum zweiten Hochstetten-Dhaun entwickelt. Wer hätte gedacht, dass Dorfpolitik so spannend sein kann? Wer hätte gedacht, dass Ortsbürgermeister sich so verzetteln?