In der sonst so idyllischen Gemeinde Hennweiler tobt derzeit ein politischer Sturm, der die Gemüter der Bürger erregt. Um was geht es? Ein Bündnis aus Bürgern hat sich formiert und einen Flyer an alle Haushalte verteilt, in dem ernste Zweifel an der Amtsführung des Ortsbürgermeisters Michael Schmidt geäußert werden. Der Fokus der Kritik liegt auch und vor allem auf dem Bebauungsplan für das Teilgebiet „In den Hähnen III“. Konkret wird dem Ortsbürgermeister vorgeworfen, bei der Aufstellung des Bebauungsplans persönliche Interessen über die Belange der Ortsgemeinde zu stellen. Der Vorwurf: Schmidt soll bei der Weiterentwicklung die Fäden gezogen haben wie ein ambitionierter Marionettenspieler. Warum? Weil sein Sohnemann plant, dort ein Haus und eine Halle zu errichten. Familie geht schließlich über alles, so der Tenor. Die Kritiker sprechen von Vetternwirtschaft, aber hey, wer will es dem Bürgermeister verübeln, wenn er seine Kontakte nutzt?
Das Bündnis erhebt Manipulationsvorwürfe und bezweifelt die Integrität von Schmidt, insbesondere in Bezug auf die Informationsweitergabe an den Ortsgemeinderat. Es wird überdies behauptet, dass der Bürgermeister nicht nur seine guten Kontakte nutzt, sondern auch falsche Begründungen und unterlassene Informationen einsetzt, um den Bebauungsplan in seinem Sinne voranzutreiben. Starker Tobak! Mitinitiator Dieter Kissel ist Teil der Bewegung. Als Zugezogner hat er den Vorteil des externen Blicks. Er betont in einem Schreiben, dass es ihm nicht um die legitime Unterstützung von Familienmitgliedern geht, sondern um die generelle Transparenz und Integrität des Entscheidungsprozesses. Die Kritiker gehen sogar so weit zu behaupten, dass Schmidt den Ortsgemeinderat in dieser Angelegenheit „instrumentalisiert und manipuliert“ habe. Es rumort!
Die Verbandsgemeinde Kirner Land hat bereits einen Einwand gegen den Bebauungsplan erhalten, und die Gemüter in Hennweiler sind offenbar gespalten. Die Debatte um die Grenzen zwischen persönlichen Interessen und dem Wohl der Gemeinde ist in vollem Gange. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Hennweiler entwickelt und welche Schritte unternommen werden, um die aufgeworfenen Vorwürfe zu klären und das Vertrauen der Bevölkerung vollumfänglich wiederherzustellen. Schmidt gilt schließlich als Institution. An seinem Denkmal wird gerade gekratzt. Die nächste Ratssitzung steht schon vor der Tür. Bereits am kommenden Mittwoch kann sich Schmidt zu den Vorwürfen erklären und diese bestenfalls entkräften. Wird der sicherlich auch tun. Kann er die vollständig ausräumen? Die Gegner meinen „nein“. Den moralischen Kompass wird er ja nicht verloren haben. Egal wie, es bleibt meist was hängen. Die schmutzige Wäsche ist in der Trommel. Wird die am Ende wieder sauber? Die Bürger haben das Recht auf eine transparente und faire Amtsführung sowie auf eine offene Diskussion über die zukünftige Entwicklung ihrer Gemeinde (satirische Aufarbeitung im Wochenrückblick).