Das Wort zum Sonntag

Unter der Woche hob der Öffentliche Anzeiger einen Leserbrief ins Blatt, der einem ellenlangen Lobgesang auf das Kirner Krankenhaus glich. Eine Patientin fühlte sich unter dem Dach des kleinen Krankenhauses derart gut behandelt, sodass sie ihren Aufenthalt haarklein niederschrieb. Mal ehrlich, sollte eine gute Behandlung sowie Betreuung nicht die Regel sein? Muss man Einzelfälle besonders erwähnen? Wohl kaum! Solche Lobgesänge hinterlassen bei mir ein Geschmäckle. Warum? Nun, es gibt immer auch Gegenbeispiele. Nicht wenige haben negative Erfahrungen in Kirn sammeln müssen, die jedoch nicht als Leserbrief abgebildet werden. Ehrlich, stehen Lob und Kritik in der Krankenhauslandschaft nicht im ständigen Wechsel? Sind gute und schlechte Erfahrungen nicht Teil des Systems? Ein Leserbrief, der pauschal für den Erhalt des Kirner Krankenhauses eintritt, ist kein richtiger Leserbrief. Der ist gut gemeint, nett und freundlich und der bildet eine Erkenntnis ab, die, wenn man die normalen Maßstäbe eines Krankenhauses ansetzt, Standard sein sollten. Besser, die Dame hätte ihre Eindrücke direkt an das Krankenhaus geschickt und das Haus in entsprechenden Portalen positiv bewertet.  

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