In Hochstädten steht ein bedeutsames Infrastrukturprojekt bevor: Die alte Brücke muss einem Neubau weichen. Während der genaue Zeitpunkt für den Abriss noch festgelegt wird, belaufen sich die geschätzten Kosten für dieses wichtige Vorhaben auf voraussichtlich 3,2 Millionen Euro. Während der Bauphase der dann höhergelegten Variante wird die dann ja neue Sportplatz-Querung als temporäre Alternative dienen. Schon vor Wochen hatte ein Blog-Beitrag den bevorstehenden Neubau prognostiziert, damals jedoch noch auf Grundlage von Mutmaßungen, da das Wissen aus keiner offiziellen Quelle stammte. Völlig überraschend und unerwartet gestaltet sich hingegen die Finanzierung dieses Projekts. Die Ortsgemeinde sieht sich gezwungen, einen Zuschussantrag von bis zu 80 Prozent zu stellen, obwohl sie nach logischem Verständnis nicht für diese Maßnahme verantwortlich zeichnet. Diese Entscheidung sorgte für gemischte Reaktionen sowohl unter den Ratsmitgliedern, als auch den Zuhörern auf den Besucherstühlen, die in der Straßen-Diskussion danach noch mit Unverständnis reagierten.
Erwähnenswert, dass in der Vergangenheit seitens des Ortsbürgermeisters mehrfach betont wurde, dass die Brücke erst dann von der Ortsgemeinde übernommen wird, wenn sie vollständig instandgesetzt ist. Wie passt das zusammen? Die aktuelle Situation stellt somit eine unerwartete Wendung dar, in der die Ortsgemeinde nun die Gelder für den Neubau federführend aufbringen muss. Der LBM hat den Schwarzen Peter geschickt weitergereicht. Die Frage nach den Verhandlungsfähigkeiten der Ortsgemeinde ist hierbei nicht von Belang, da das Prozedere äußerst komplex ist und die höhere Instanz überwiegt. Die Umstände lassen darauf schließen, dass die Landesbetriebsmobilität (LBM) geschickt agierte, möglicherweise im Einklang mit geltendem Recht. Die Ortsgemeinde befindet sich nun in einer unerwarteten finanziellen Belastungssituation und muss Verhandlungen über Ablösezahlungen aus der Defensive heraus gegenüber dem Kreis und anderen finanziellen Herausforderungen führen.
Läuft es gut, entstehen keine Kosten. Falls nicht, dann heißt es, salopp formuliert, Zahlemann und Söhne. Was, wenn der Zuschuss nicht oder nur zur Hälfte fließt? Zuschüsse sind Anträge vorgeschaltet. Und die brauchen Zeit. Eine Frage drängt sich auf: Kommt man kostenneutral aus der Nummer raus? Wohl kaum! Man muss kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass die Ortsgemeinde eigenes Geld in die Hand nehmen wird müssen. Wie viel, wird man sehen. Die Zukunft des Projekts bleibt unsicher, und es ist schwer abzusehen, wie die finanzielle Belastung für die Ortsgemeinde letztendlich aussehen wird. Unabhängig vom Ausgang der Angelegenheit sieht sich die Ortsgemeinde Hochstädten einer unerwarteten finanziellen Herausforderung gegenüber, die möglicherweise erhebliche Auswirkungen auf ihre finanzielle Lage haben wird. Eine Situation, die so nicht geplant war. (Fortsetzung folgt).