„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen…“ Es ist durchaus möglich, dass Fußgänger und Radfahrer harmonisch nebeneinander existieren können, vorausgesetzt, es herrscht eine gegenseitige Rücksichtnahme und der Amtsschimmel wiehert nicht so laut. Ein treffendes Beispiel hierfür ist der Bodensee-Radweg, der von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen genutzt wird. Trotz gelegentlicher Enge teilen sie sich den Weg auf respektvolle Weise. Motto: „Hier ist Platz für zwei“! Passt! Ein bemerkenswertes Gegenstück dazu ist der kombinierte Geh- und Radweg in Hochstetten. Dieser darf nun nicht mehr von Radfahrern befahren werden, mit der Begründung, er sei zu schmal nach DIN-Norm. Hier stellt sich die Frage, warum die DIN-Normen am Bodensee großzügiger ausgelegt zu sein scheinen. Es zeigt sich, dass die Anforderungen an verschiedene Orte unterschiedlich gehandhabt werden. Während am Bodensee sowohl Radfahrer als auch Fußgänger problemlos nebeneinander existieren können, erfahren Radfahrer in Hochstetten eine andere Realität.
Die Situation dort ist von der des Bodensee-Radwegs meilenweit entfernt, und dies, obwohl kaum Rad- und Fußwegverkehr im Dorf herrscht. Ein einfaches aufgepinseltes Bildchen könnte ausreichen, um beide Gruppen für die Bedürfnisse des jeweils anderen zu sensibilisieren. Doch in Hochstetten werden Radfahrer mit strenger Hand auf die Straße verwiesen. Eine fragwürdige Entscheidung? Es wird deutlich, dass eine harmonische Koexistenz von Fußgängern und Radfahrern durchaus möglich ist, wenn die lokalen Gegebenheiten und die spezifischen Bedürfnisse der Gemeinschaft berücksichtigt werden. Das Beispiel des Bodensee-Radwegs zeigt, dass mit gegenseitigem Respekt und Verständnis ein gut funktionierendes Miteinander geschaffen werden kann. Es ist wichtig, solche Erfolgsgeschichten zu nutzen, um auch in anderen Orten ähnliche Lösungen zu finden. Denn letztendlich profitieren alle davon – sowohl Fußgänger als auch Radfahrer.