Landrätin Dickes lässt Rettungswache Kirn im Stich: Eine Chronik des Nichtstuns die auch 2023 nicht endet!

Im Westen nichts Neues? Schaut ganz danach aus! Offenbar kommt auch in 2023 keine Bewegung in die Rettungswachen Angelegenheit. Und wenn, dann nur im berühmten Schneckentempo. Die Message aus der negativen Endlosschleife nahm BI-Initiator Michael Müller von der Markt-Audienz der Landrätin mit. Demnach soll im September ein Rundgang aller beteiligten Kreise stattfinden. Mal wieder, ist man geneigt hinauszuschreien! Formal benötigt man dann das Okay für ein Grundstück im Soonwald, um dort die dritte Rettungswache hochziehen zu können. Vorgeschaltet ist eine Entscheidung im Kreistag. Erst wenn diese Wege geebnet sind, kommt Kirn mit einem Neubau dran. Nur wo? Auch diesen Standort gilt es auszuloten. “Vor 2024 gibt das nix“, meint Müller. Vom Empfinden her, wird das eher 2025 schiebt, er sogleich nach. Prima, dann könnte man den Spatenstich ja mit dem 10-jährigen Planungsjubiläum verknüpfen. Was für ein Desaster. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lauthals über diese mittlerweile schon Provinz-Posse lachen.  

Es ist schon erstaunlich, wie lange sich die politischen Verantwortlichen im Kreis Bad Kreuznach und darüber hinaus erfolgreich vor einer Modernisierung-, Neu-, oder Umbau der Rettungswache Kirn drücken. Und es ist erstaunlich, wie lange sich die politischen Verantwortlichen in Kirn und Bad Sobernheim in dieser Angelegenheit auf der Nase herumtanzen lassen. Druck ausüben geht fürwahr anders. Seit Jahren schon herrschen dort Zustände, die jeglichen Ansprüchen an Hygiene, Platz und Arbeitsbedingungen spotten. Doch Landrätin Bettina Dickes (CDU) hat offenbar wichtigeres zu tun, als sich um die Sicherheit und das Wohlbefinden von Rettungshelfern und Bürgern zu kümmern. Bereits im Jahr 2016 wurde die katastrophale Situation der Rettungswache von einem Kreisfeuerwehrinspektor festgestellt. Zu wenig Räume, fehlende Lagerfläche, veraltete sanitäre Einrichtungen – da fragt man sich doch, ob wir hier im 21. Jahrhundert oder im Mittelalter leben. Aber hey, wer braucht schon angemessene Arbeits- und Sozialräume, wenn man Platz für endlose Diskussionen und Lippenbekenntnisse hat?

Selbst das DRK hat damals schon den dringenden Handlungsbedarf betont. Mehr Lagerkapazität, eine separate Trennung für Männer und Frauen, ein Wachleiter-Büro – das sind natürlich nur Luxuswünsche, die man im Namen der „Daseinsvorsorge“ gerne ignoriert. Schließlich ist Platzmangel und unzureichende Infrastruktur ein wahres Markenzeichen der Rettungswache Kirn geworden. Die Landrätin selbst nutzte im Februar 2020 geschickt den „Tag der Rettungswachen“, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Doch was folgte? Nichts als leere Versprechungen und die Vertagung der Entscheidung auf unbestimmte Zeit. Man könnte fast meinen, dass die politischen Verantwortlichen im Kreis Bad Kreuznach ein geheimes „Wir-drücken-uns-vor-Verantwortung-Kraut“ rauchen, das ihre Sinne vernebelt und die Realität ausblendet.