Zur Abwechslung ein Beitrag aus der Rubrik: „Man kann es gar nicht oft genug erwähnen“! Während die Verbandsgemeinde Kirner Land in Sachen Arzt-Akquise noch zaudert und zögert und im Stadium der Absichtserklärung feststeckt, werden anderswo längst Pflöcke tief eingeschlagen. Erneutes Beispiel gefällig: Der Landkreis Birkenfeld zahlt jedem Hausarzt, der sich in seinem Verantwortungsgebiet ansiedelt, 50.000 Euro. Im Vergleich dazu, der Landkreis Bad Kreuznach bietet keine finanziellen Anreize für Mediziner. Ein entsprechendes Programm sucht man vergebens.
Weiter: Erst die Verbandsgemeinde Herrstein und nun auch die Stadt Idar-Oberstein loben ebenso 50.000 Euro aus, wenn sich Mediziner in der Verbandsgemeinde oder Stadt niederlassen oder eine bestehende Praxis übernehmen (Quelle Nahezeitung, Bericht vom 22. März und 6. Mai). Zusammengefasst sind das 100.000 Euro Starthilfe. Wow, mit dem Batzen lässt sich die Werbetrommel vielversprechend rühren. Während in der Nachbar-Region das Ärzte-Schiff mit voller Fahrt auf Kurs schippert, ist die Verbandsgemeinde Kirner Land noch auf der Suche nach dem Kompass. Finde den Fehler?
Dort will man zwar jetzt auch ein Unterstützungspaket schnüren, aber nicht mit beiden Füßen auf dem Gaspedal stehen. Handlungsschnell geht tatsächlich anders. Es läuft auf eine finanzielle Unterstützung von 25.000 Euro hinaus. Mal ehrlich, welcher fremde Mediziner siedelt sich für 25.000 Euro Prämie im Kirner Land an, wenn der ein paar Kilometer weiter das Vierfache einstreichen kann? Wer keine persönliche Bindung ins Kirner Land unterhält, folgt naturgemäß dem Ruf des Geldes. In Herrstein, Rhaunen oder Idar-Oberstein lässt es sich ebenso gut praktizieren wie in Kirn oder den Dörfern drumherum.
Aufwachen Verbandsgemeinde Kirner Land und aufwachen Landkreis Bad Kreuznach! Bei der Sicherstellung der medizinischen Versorgung darf man nicht kleckern. Im Gegenteil: Klotzen ist angezeigt! Und wie! Das Kirner Land steht mit der Akquise von Medizinern in Konkurrenz mit anderen Regionen. Und die meisten sind wesentlich weiter und bieten mehr! Wenn das Kirner Land ernsthaft neue Ärzte anwerben möchte, dann sollten sie endlich aus ihrer Lethargie erwachen und mit den anderen Regionen gleichziehen.