XXL-Steinbruch-Werbefläche? Bauchweh beim Blick auf den Kreisel!

Lange kann es nicht mehr dauern bis die Steinbruch-Fahnen im Wind wehen, oder?

Hochstetten-Dhaun, dein Kreisel: Bricht nun eine Debatte über die Gestaltung aus? Wohl kaum! Bekanntlich hat die Basalt AG den Paten-Zuschlag erhalten. Und das wird man natürlich sehen. Jetzt kann man sich das Ergebnis bereits ausmalen. Der Reihe nach: Derzeit wird der Kreisel in 12 gleich große Kuchen-Stücker, analog einem Ziffernblatt, aufgeteilt. Abwechselnd werden die Felder mit Steinen und Grünpflanzen bestückt. Sechs Felder Schotter (hell und dunkel) und sechs Felder Pflanzen – passt! Dass man das Gestaltungsprojekt auch anders hätte arrangieren können – geschenkt. Die Ortsgemeinde bezahlt, die Basalt AG pflegt – so oder so ähnlich läuft ein Deal, der allerdings nicht auf uneingeschränkte Zustimmung treffen dürfte. Wer den nur eingefädelt hat? Schwingen da am Ende persönliche Interessenkonflikte mit? Maybe? Vielleicht hätten auch andere Firmen gerne die Patenschaft übernommen, etwa Toyota-Dinig, Schlosserei Reit oder Kälte-Schäfer? Erfolgte diesbezüglich eine Firmen-Abfrage? Gelesen hat man nichts davon. Warum bekam der Steinbruch den Zuschlag?

Das künftige Aussehen des neuen Kreisels hat der Ortsgemeinderat im Vorfeld durchgewunken. Das Gremium nahm offenbar keinen Anstoß daran, dass der zu einer Werbefläche für den Steinbruch verkommt, auch und vor allem wegen den drei riesigen Fahnen im Herzen des Kreisels, noch dazu mit dem Label des Steinbruchs. Haben sich die eingebundenen Bürger solche Werbefahnen tatsächlich gewünscht, wie Bürgermeister Hans Helmut Döbell einem Reporter in den Block diktierte? Wörtlich heißt es im Zeitungsbericht: „Dank gilt den zahlreichen Ideen gebenden Bürgerinnen und Bürger!Die ganz nette Bodengestaltung mal ausgeblendet, wer in Gottes Namen wünscht sich Fahnen von einem Unternehmen als Werbe-Blickfang für einen Dorfeingang? Wer wurde gefragt und wann fand diese Befragung statt? Keiner weiß was.

Ehrlich, günstiger hätte das Unternehmen nicht an eine perfekte Außendarstellung kommen können. Clever eingefädelt! Dass bisschen jahreszeitliche Pflege ist nicht der Rede wert. Peanuts sind auch die inoffiziell gehandelten 5000 Euro Eigenbeteiligung. Hochstetten, das Dorf des Schotters und der Lattenzäune – passt nicht. Mal ehrlich, keine Kommune verdient es, dass man ihren einzigen Kreisel, noch dazu in bester Lage, gefühlt reinen Werbezwecken opfert? Hätte man den nicht völlig neutral halten können? Andere mögen es entspannter bewerten, der Blog hätte sich jedenfalls eine komplett andere Ausrichtung, natürlich mit einem anderen Blickfang gewünscht. Einzelmeinung, nicht mehr und nicht weniger. Fahnen sind an Einfallslosigkeit jedenfalls nicht mehr zu überbieten. Insgesamt kann man sagen, dass der Kreisel von Hochstetten-Dhaun nun ein echter Hingucker wird, dank der Basalt AG und ihrer Fahnen. Aber wer weiß, vielleicht wird ja doch noch ein Ortswappen oder ein anderer Blickfang integriert. Wir werden es sehen.