Überall werden Neujahrsempfänge veranstaltet. Überall? Nein, in Hochstetten-Dhaun etwa werden die Bürger nicht eingeladen, damit sie in großer und gemütlicher Runde auf das Jahr 2023 gemeinsam anstoßen zu können. Warum? Nun, Neujahrsempfänge haben in dem Dorf mit den fünf Ortsteilen eben keine Tradition. Und eine solche zu starten, steht nicht auf der Agenda der politisch Verantwortlichen. Dabei sind solche Anlässe, gleich zu Beginn eines neuen Jahres, doch gar nicht so übel, nicht zuletzt auch deshalb, um über Dorfvorhaben zu informieren und die Gemeinschaft auf kommende Projekte einzuschwören.
Hey, tun wir doch einfach so, als gäbe es einen Neujahrsempfang im Bürgerhaus Haus „Horbach“ mit Musik, Knacker und Fassbier. Wie könnte der Start ins neue Jahr aussehen? Nun, Gastgeber und zugleich Bürgermeister Hans Helmut Döbell, ließe es sich natürlich nicht nehmen, an einem beliebigen Sonntagmorgen im Januar jeden persönlich mit Handschlag und einem lauten „Prosit Neujahr“ am Zugang willkommen zu heißen, bevor er dann ans Rednerpult träte, um eine flammende Rede an seine Bürgerschaft zu richten. Kurzer Rück- und langer Ausblick – passt!
Beispielsweise könnte er die Gelegenheit nutzen, um die Dorfgemeinschaft auf die Eigeninitiative bei der Dorferneuerung einzuschwören. Überdies, wäre die breite Masse sicherlich damit einverstanden, wenn sie aus erster Hand von anstehenden Projekten, etwa Sportplatzbrücke, erfahren würden. Vielleicht wüchsen ja auch auch ein paar Informationen über die angestrebte Tankstelle auf der „Sahne-Filet-Fläche“ rüber. Just dem Areal, das er ja selbst vermarktet. Dahingehend hätten bestimmt viele Anwesende Fragen, weil sie dahinter ein Geschmäckle vermuten? Sei’s drum, kein Neujahrsempfang, keine Fragen und auch keine Antworten. Spekulieren wir also weiterhin vogelwild. Vielleicht wird es ja im nächsten Jahr mal etwas mit einem feierlichen Dorf-Startschuss in das Jahr 2023.