Die Verwaltung ist zwischen den Jahres geschlossen. Die Energiekrise zwingt zum Notbetrieb. Zeit für einen tiefen Blick in die Personal-Glaskugel! Und der ist trübe. Die nicht mehr wegzudiskutierende Personal-Fluktuation in der Verbandsgemeinde Kirner Land lässt sich gut am Ressort für „Natürliche Grundlagen und Bauen“ ablesen. Erst ging im Sommer der stellvertretende Fachbereichsleiter für „Natürliche Lebensgrundlagen und Bauen“, Martin Zerfaß, von Bord – einen, den man niemals hätte gehen lassen dürfen – und danach reichte auch der Chef Markus Neubrecht seine Kündigung zum Ende des Jahres ein. Wenn die komplette Führung wegfällt, ist guter Rat teuer. Wie will man die entstandenen Lücken schließen? Einer okay, aber gleich zwei? Nur wie? Stellt sich ohnehin die generelle Frage: Welche Fluktuation ist noch normal? Dass man zunächst Sascha Siegel im Chefsessel sitzen sehen wollte – geschenkt. Wenn ein Personalkarussell zu viel Fahrt aufnimmt, fällt so mancher eben runter. Ungeschickte Lenkung eben. Erfüllt Barth die Voraussetzungen? Es braucht Hochschulabschluss (Diplom, Bachelor) der Fachrichtungen Bauingenieurwesen. Barth wird die notwendigen Abschlüsse sicherlich vorweisen können. Alles andere wäre auch eine fahrlässige Besetzung.
So viel scheint festzustehen, die Leitung gestaltet sich aus dem eigenen Saft heraus. Wenn jemand im Karacho aus den hinteren Rängen aufrückt, dann nennt man das dann ja wohl Karrieresprung. Glückwunsch! Doch wer gliedert sich darunter ein? Nun, die VG hat heuer eine Stellenanzeige, allerdings ohne Führungsaufgaben, geschaltet. Studium wird explizit vorausgesetzt. Unter diesen Umständen werden die Bewerber gewiss nicht Schlange stehen. Experten mit Format zieht es nicht nach Kirn, und wenn doch, werden die sich gewiss nicht in der Hierarchie unter ferner Liefen eingliedern lassen wollen. Die ohnehin seltene Spezies hat ganz andere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Überdies, wie soll eine Abteilung funktionieren, wenn ein sich unterzuordnender Ingenieur, Techniker oder Architekt eventuell sogar über mehr Expertise verfügen sollte, als die Chefs über ihnen? Richtig, das kann niemals gutgehen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Die Bewerberfrist endet am 21. Januar. Schauen wir mal, inwieweit sich ein Kandidaten-Pool bildet. Egal wie, höchste Eile ist geboten. Ein Bauamt, das nur halb besetzt ist, kann auch nur mit halber Kraft unterwegs sein. Und halbe Kraft ist zu wenig, um das Kirner Land zu entwickeln.