Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung – so lautet ein oft zitiertes Sprichwort. Die Redensart ist oft auch spöttisch gemeint: Jemand hat einen Fehler begangen und merkt es. VG-Bürgermeister Thomas Jung hat nicht nur einen Fehler begangen, vielmehr hat der einen richtigen Bock geschossen. Da war der Cowboy „Lucky TJ“ einmal schießwütig und dann diese Fahrkarte aus der Hüfte heraus. Das Tierheim auf Bitten der Steinbeißer über die bevorstehende Schließung im Unklaren zu lassen, ist aber auch ein unverzeihlicher Lapsus. Geradezu naiv zu glauben, dass ihm die Klüngelei nicht irgendwann auf die Füße fällt. Existenzängste lassen sich nun einmal aber nicht bekämpfen, indem man wichtige Informationen den Betroffenen vorenthält. Im Gegenteil! Soso, ein runder Tisch mit allen Beteiligten soll es nunmehr richten. Aber auch der hat Ecken und Kanten! Motto: „Statt gegenseitiger Schuldzuweisungen bald ein konstruktives Miteinander suchen“! Bla laber Grütz!
Aber wie? Das Angebot ist ein typischer Politikerreflex, um im Falle eines Falles hochgeschlagene Wogen zu glätten. Inwieweit das im Tierheim-Skandal noch gelingen kann, bleibt abzuwarten? Ob die Tierfreunde an diesem überhaupt noch Platz nehmen möchten? Schließlich hat man denen ohne Vorwarnung einen XXL-Tritt verpasst. Der Blog hegt da so seine Zweifel. Der Vertrauensverlust insgesamt wiegt schwer. Sehr schwer. Die Atmosphäre bei der Suche nach Lösungen, dürfte daher recht frostig werden. Dennoch, zum Wohl der Tiere muss dort eine Alternative gefunden werden. Apropos Aufarbeitung. Der Blog will die neuerlich Stellungnahme erst einmal sacken lassen und danach einzelne Positionen auf seine Art einsortieren. Die Fehlerkette werden gewiss auch andere bewerten wollen. Merke, Politik gewinnt an Glaubwürdigkeit, wenn sie Fehler eingesteht. Keinem Politiker fällt ein Zacken aus der Krone, wenn er sich einmal korrigieren muss. Jung hat Abbitte geleistet. Gut so. Ihn wird man allerdings nur von der Leine lassen, wenn er zeitnah Ergebnisse präsentieren wird können. Wünschen wir ihm zukünftig mehr Fortune. Der Wille alleine wird nicht reichen.