Gefährliche Radwegeführung durch Hochstetten? Den ersten Radfahrer hat man offenbar schon „umgenietet“!

Besteht potenzielle Gefahr für Radfahrer in Hochstetten? Mit diesem Thema beschäftigte sich der Ortsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell bezeichnete die neue Trasse durch Hochstetten, auf der jetzt ja herabgestuften Dorfstraße, als „irritierend“, fügte aber sogleich hinzu, dass die Ortsgemeinde keinen Einfluss auf die Entscheidung habe. Die beiden Wechsel vom Radweg auf die Straße sind nicht frei von Gefahren, zumal die auch mit Querungen verbunden sind, monieren einzelne Ratsmitglieder. „Ein Radfahrer hat schon auf dem Boden gelegen. Den hat man am Kreisel umgenietet“, wusste Ratsmitglied Jörg Menzler zu berichten. Woraufhin Döbell sofort konterte und die Radfahrer für ihr stets undiszipliniertes Verhalten unter Generalverdacht stellte. Döbell: „Du musst mo gugge wie die Radfahrer fahre“! Seine Schlussfolgerung, aus der reinen Autofahrersicht heraus, interpretiert: Selbst schuld! Damit war das Thema durch, ohne die Problematik auch nur im Ansatz erörtert zu haben. Immer die Radfahrer!

Ohne Worte! Wenngleich über Einzelheiten und Folgen bei diesem ersten Unfallgeschehen nicht aufgeklärt wurde, lässt alleine der Konflikt zwischen Auto und Radfahrer aufhorchen. Waren Berührung und Sturz danach ein Ausrutscher oder der Beginn eines Problems? Man wird sehen. Fakt ist, kaum ist die Verkehrsführung rot auf die Fahrbahn aufgepinselt worden und schon hat es gekracht. Reicht die Farbe nicht aus? Einige Ratsmitglieder sehen in Verkehrsführung- und Beschilderung jedenfalls noch Luft nach oben. Ein Gefahrenherd sei zudem die Rampe hinunter nach Hochstetten. Von Simmertal kommend, werde nicht selten ins Dorf hinein geheizt, was wiederum dort querende Radfahrer und auch Fußgänger gefährde. Zusammengefasst, scheint die Verlegung zurück auf die Straße die Biker so gar nicht zu schützen. Im Gegenteil! Dass die nicht auf dem einstigen sicheren Radweg weiterfahren dürfen – geschenkt. Es fehlt nach neuester DIN-Norm eben an Breite. Und Vorschrift ist Vorschrift!

Vor allem am Dorfeingang, aus Richtung Simmertal, sei der zu eng. Häh? Offenbar fehlen auf wenigen Metern lediglich 15 Zentimeter, die man laienhaft betrachtet, ohne Weiteres von der Straße hätte abknapsen können. Scheinbar fehlte es dafür am unbedingten Willen. Finde den Fehler? Lieber lässt man die Radfahrer an beiden Dorfeingängen risikohaft kreuzen, statt auf der Ursprungstrasse gefahrlos weiter fahren zu lassen. Übrigens, die blauen Radfahrschilder markieren noch die langjährige Trasse. Noch bewegt man sich also erlaubt auf einem kombinierten Geh- und Radweg. Vereinzelt wird der auch noch in voller Länge genutzt, auch vom Blog. Mal schauen, wann der nächste Radfahrer vor- oder hinter dem Kreisel oder wo auch immer auf der Strecke „umgenietet“ wird und wann es den ersten am anderen Ortseingang erwischt, wenn die Autofahrer mit Schwi-schwa-Schwung die Rampe hinunterrauschen. Inwieweit in Sachen Radweg noch nachgebessert wird, entscheidet der Landesbetrieb. Auf die Behörde trifft auch das Sprichwort zu: „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“!

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