Man muss die Menschen abholen, wo sie unterwegs sind“ – Rufe nach besserer Werbung im Kirner Land

Wer nicht sichtbar ist wird nicht besucht! Im Kirner Land bleiben touristische Potenziale weiterhin ungenutzt – und das vor allem, weil es an Sichtbarkeit fehlt. Sehenswürdigkeiten wie die Kyrburg, die von der B41 aus unübersehbar aufragt, bleiben für viele Durchreisende dennoch unsichtbar. Es gibt kein einziges Hinweisschild, keinen Hinweis auf Veranstaltungen entlang der B 41, keine Orientierung für Besucher. Einheimische haben sich längst daran gewöhnt, doch Gäste fahren häufig einfach weiter, ohne zu wissen, welche Schätze sich hier eigentlich finden lassen und welche Veranstaltungen ihnen entgehen. Heike Nees aus Bärenbach, die gemeinsam mit ihrem Mann Jörg die Ferienwohnungen „Naheliebe“ betreibt, beschäftigt dieses Thema seit Jahren. Sie ist nahezu täglich in den sozialen Medien aktiv, zeigt besondere Orte, Wanderwege, Aussichtspunkte und kulturelle Höhepunkte der Region. Doch so viel persönliches Engagement kann öffentliche Maßnahmen nicht ersetzen.

„Man muss die Menschen dort erreichen, wo sie unterwegs sind“, sagt sie erneut. „Und das sind die Zufahrtsstraßen – nicht nur die Plakatwände in der Innenstadt.“ So erinnert sie sich an den Infoabend „Perspektiven im Kirner Tourismus“ im März 2023, bei dem schon damals über bessere Beschilderung und Veranstaltungswerbung gesprochen wurde. Passiert sei seitdem allerdings wenig. Schon vor Monaten hatte sie ihre „kleine Mängelliste“ den Kirner-Land-Nachrichten mitgeteilt, die das Thema aufgegriffen und öffentlich gemacht hatten. Nun hat sie dieselben Hinweise mit weiteren details erneut dem Öffentlichen Anzeiger geschildert – in der Hoffnung, dass die Botschaft diesmal mehr Wirkung entfaltet. „Es sind ja keine großen Forderungen“, sagt sie. „Nur Kleinigkeiten, die aber weiterhelfen.“ Dabei geht es ihr vor allem um zwei Punkte: Zum einen sollten an den Einfahrtsstraßen, besonders entlang der B41, Hinweise auf Veranstaltungen sichtbar platziert werden – etwa Banner oder gut gestaltete Hinweistafeln (Beispielbild mit Hinweis auf Kyrburg oben).

Zum anderen seien die braunen touristischen Hinweisschilder für Ziele wie die Kyrburg, das Trübenbachtal oder andere regionale Highlights längst überfällig. In anderen Regionen seien solche Schilder selbstverständlich – dort helfen sie Einheimischen wie Gästen, Orte zu entdecken und in Erinnerung zu behalten. Darüber hinaus wünscht sich Nees mehr Austausch unter den touristisch Aktiven in der Verbandsgemeinde. Ein monatliches Treffen ohne feste Tagesordnung, dafür mit offenem Ohr und kurzen Wegen, könne dazu beitragen, Ideen schneller in Bewegung zu bringen und gemeinsam zu handeln. Am Ende steht eine einfache Erkenntnis: Das Kirner Land hat viel zu bieten – es muss nur sichtbar werden. Vielleicht gelingt es mit dem neuerlichen Zeitungsbericht, die Verantwortlichen wachzurütteln, damit aus gutem Willen endlich konkretes Handeln wird.

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