Versetzung gefährdet – Thomas Bursian kritisiert Personalpolitik in der Verbandsgemeinde

Klartext! FDP-Kommunalpolitiker Thomas Bursian kann sich mit der jüngsten Personalentscheidung im Bauamt der Verbandsgemeinde Kirner Land nicht anfreunden. Im Gegenteil: Er hält die Entscheidung von Bürgermeister Thomas Jung für falsch. Wäre der Bürgermeister ein Schüler und Bursian sein Lehrer – er bekäme für diese Personalie wohl keine gute Note. Bursian, langjähriger Pädagoge und Studiendirektor an der Berufsschule mit dem Fachgebiet Wirtschaft, kennt sich aus mit Personalführung und Leistungsbewertung. Wer über Jahre Menschen in Ausbildung und Verantwortung begleitet hat, erkennt, wenn Entscheidungen nicht auf einer tragfähigen Grundlage beruhen – und genau das wirft er Jung vor.

In einer Pressemitteilung äußert Bursian deutliche Sorge über die personelle Entwicklung im Bauamt. In den vergangenen Jahren haben mehrere erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Verwaltung verlassen – darunter auch der zuletzt berufene Bauamtsleiter. Bereits zuvor waren mit Martin Zerfaß, der inzwischen in einer Nachbargemeinde die Leitung eines Bauamts übernommen hat, sowie Ingenieur Neubrech zwei wichtige Fachkräfte ausgeschieden. Von einer dauerhaften personellen Stabilisierung könne keine Rede sein, meint Bursian. Viele Projekte entwickelten sich nur schleppend oder blieben gar unvollendet. Für ihn steht fest: Das Bauamt ist nicht nur personell, sondern auch strukturell ins Wanken geraten – und das sei hausgemacht.

Um die Situation zu verbessern, wurde eine Stellenausschreibung veröffentlicht, die ausdrücklich fachliche Expertise in der Bauverwaltung und einschlägige Berufserfahrung vorsah. Nach Einschätzung Bursians wäre es jedoch sinnvoll gewesen, die Personalgewinnung über eine spezialisierte Personalberatung abzuwickeln – ein Verfahren, das sich bei den Verbandsgemeindewerken bereits bewährt habe. Stattdessen sei die Stelle als „Baufachmann“ nach Entgeltgruppe 12 ausgeschrieben worden, während intern eine Beförderung nach Entgeltgruppe 13 erfolgte. Diese Vorgehensweise wirft nach Ansicht Bursians Fragen auf: Warum wurde die Stelle nicht von Beginn an in der höheren Entgeltgruppe ausgeschrieben, um den Bewerberkreis zu erweitern und qualifizierte Fachkräfte anzusprechen? Kritisch bewertet Bursian außerdem die Entscheidung, die Leitung des Bauamts zusätzlich dem bisherigen Leiter des Sozialamts, Sven Schäfer, zu übertragen. Schäfer sei ein engagierter und geschätzter Mitarbeiter, der sein Ressort mit großem Einsatz führe.

Die gleichzeitige Leitung zweier komplexer Verwaltungsbereiche – Sozialamt und Bauamt – sei jedoch fachlich wie organisatorisch schwer zu vereinbaren. Nach Einschätzung Bursians drohen durch diese Konstruktion langfristig höhere Kosten. Neben der zusätzlichen Haushaltsbelastung durch die Beförderung werde es voraussichtlich erforderlich sein, fehlendes technisches Fachwissen durch externe Dienstleister oder zusätzliche Fachkräfte auszugleichen – Maßnahmen, die regelmäßig mit höheren Ausgaben verbunden seien. Bursian betont abschließend, dass es nun darauf ankomme, das Bauamt organisatorisch und personell so aufzustellen, dass es seine Aufgaben effizient und fachlich fundiert erfüllen könne. Eine gezielte Personalstrategie und eine Leitung mit ausgewiesener Fachkompetenz seien entscheidend, um die zahlreichen laufenden Projekte im Kirner Land erfolgreich fortzuführen und das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Verwaltung zu stärken.

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