Carl Rheinländer berichtet aus der Sitzung
Der Sprecher der Bürgerinitiative Limbachtal, Carl Rheinländer, nahm an der jüngsten Sitzung des Werksausschusses teil und verfolgte die dortigen Beratungen aufmerksam. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und fachlichen Kenntnisse verfügt Rheinländer über die nötige Expertise, um die vorgestellten Themen sachgerecht einzuordnen. Seine Eindrücke von der Sitzung hat er in einem Beitrag zusammengefasst – wie seine Einschätzung im Detail ausfällt, dazu später mehr.
„Als ersten Punkt in der Werksausschusssitzung gestern Abend gab es einen PowerPoint-Vortrag von Herrn Achim Justen, Diplom-Geologe von der Wasser-und-Boden GmbH in Boppard. In seinem „Wasserversorgungskonzept“ analysierte Justen die gegenwärtige Lage und zeigte einen Überblick über die Brunnen im Kirner Land und die jeweils angeschlossenen bzw. versorgten Gemeinden (Punkt „Grundwasserherkunft und -beschaffenheit“). In einem weiteren Punkt untersuchte er die zukünftigen Aussichten für die Wasserversorgung und behandelte die Frage „Was ist nötig bezüglich des Klimawandels und seiner Folgen?“ Im Laufe des Vortrags gab er sieben Empfehlungen an die Wasserwerker im Kirner Land, wie man hier die Wasserversorgung für die nächsten Jahre sichern könnte. Seiner Meinung nach ist rein rechnerisch noch mehr Wasser vorhanden, als derzeit gebraucht wird. Allerdings sieht er für die Zukunft einige Probleme auf uns zukommen, denen wir hier vor Ort mit entsprechenden Maßnahmen begegnen sollten.
Die wichtigsten Maßnahmen, so meint er, sind die Herstellung von Verbundleitungen innerhalb der VG, Leitungen nach Westen in den Kreis Birkenfeld und nach Osten in die VG Nahe-Glan. Im Kreis Birkenfeld habe man noch genügend Wasser und könne etwas ins Kirner Land abgeben. Allerdings seien dort des Öfteren schon Probleme mit der Verkeimung des Wassers aus der Steinbachtalsperre aufgetreten, was eine entsprechende Aufbereitung bzw. Nachbehandlung des Wassers notwendig mache. Justen sieht für die Zukunft generell eine steigende Notwendigkeit, Grundwasser für Trinkwasserzwecke aufzubereiten. So sauber, wie das aus der Tiefe hochgepumpte Wasser früher einmal war, werde es in Zukunft nicht mehr sein. Besonders die Brunnen südlich der Nahe seien immer stärker mit Nitrat belastet, das aus der Landwirtschaft stammt. Dieses müsse mit speziellen Methoden herausgefiltert werden.
Auch die Belastung mit anderen Umweltgiften verlange bessere und aufwändigere Aufbereitungsverfahren. Speziell nannte er die immer höhere Konzentration von PFAS (fluorierte Kohlenwasserstoffe) in den Böden. Diese Chemikalien gelten als „Ewigkeitschemikalien“, weil sie in der Umwelt fast nicht abgebaut werden. Für den menschlichen Organismus sind sie sehr schädlich. Die Grundwasserneubildung sei zwar in einigen Regionen Deutschlands infolge der Auswirkungen des Klimawandels besorgniserregend, jedoch nicht in der VG Kirner Land. Im Bereich Limbachtal solle man die Genehmigung um 100.000 cbm erhöhen. So sieht Justen die hiesige Trinkwasserversorgung als nicht gefährdet an, sofern seine Empfehlungen umgesetzt würden. Allerdings müssten diese noch mit der SGD Nord abgestimmt werden.