Eine überraschende Nachzahlung schmerzt immer? Die Modernisierung des Haltepunktes Hochstetten / Nahe gilt insgesamt als gelungenes, wenn auch kostspieliges Infrastrukturprojekt: barrierefreie Bahnsteige, moderne Beleuchtung, Wetterschutz, Sitzgelegenheiten und ein taktiles Leitsystem – eine echte Aufwertung für Bahnreisende und die Region. Dass man die angrenzenden Grünstreifen nicht angelegt, sondern dem Wildwuchs überlassen hat – geschenkt. Doch nun beweist sich einmal mehr der Ausspruch: Das Beste kommt zum Schluss. Danke Deutsche Bahn! Ironie aus! Mit Schreiben der DB InfraGO AG wurde die Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun darüber informiert, dass sich die Baukosten gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich erhöht haben. Die Nachforderung war unlängst Thema im Gemeinderat. Für die Gemeinde bedeutet dies eine nachträgliche Mehrbelastung von 97.769,60 Euro, womit sich der kommunale Anteil auf insgesamt 157.133,60 Euro erhöht – und sich damit nahezu verdoppelt hat. Kurz gesagt: 100.000 Euro haben – oder eben nicht haben?
Die Gesamtkosten der Maßnahme verschlangen rund 6,1 Millionen Euro und wurden von der Deutschen Bahn, dem Land Rheinland-Pfalz und den beteiligten Kommunen getragen. Trotz der Kostensteigerung ist das Ergebnis – ein moderner und barrierefreier Haltepunkt – zweifellos ein Gewinn für Fahrgäste und Gemeinde. Die Ortsgemeinde hat gemäß Sitzungsprotokoll bereits Kontakt mit der Deutschen Bahn aufgenommen, um die Hintergründe der Verdopplung nachzuvollziehen und die Berechnungsgrundlage prüfen zu lassen. Ob das Veto was bringt? Zweifel sind angebracht. Ganz ohne Ironie bleibt zu hoffen, dass bei der Sportplatzbrücke keine ähnliche „Nachschlüsselung“ auf die Ortsgemeinde zukommt. Auch dort ist fraglich, ob die ursprünglich veranschlagten Baukosten eingehalten werden konnten – nach den jüngsten Erfahrungen würde das wohl niemanden mehr wirklich überraschen.