Sachen gibt es! Kaum zwei Wochen nachdem die Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun ein Wohnhaus in Dhaun über eine Immobilienplattform angeboten hat, wurde der Preis bereits um 20.000 Euro gesenkt. So schnell wie der Preis nach unten angepasst wurde, so schnell kommen auch einige Fragen auf. Die Dynamik des Immobilienmarktes ist das eine – die Rolle der Gemeinde als Verkäuferin das andere. Das Haus stammt aus einem Nachlass. Die Gemeinde hat es übernommen – für einen Betrag, der deutlich unter dem jetzigen Verkaufspreis liegt. Und nun? Erst für vergleichsweise „kleines“ Geld kaufen, dann keine eigene Verwendung finden und anschließend für „großes“ Geld auf den Markt werfen. Darf eine Ortsgemeinde so agieren wie ein beliebiger Spekulant? Oder ist das nicht ein Fall von „mit der linken Hand Bürgernähe, mit der rechten Hand Gewinnmaximierung“?
Hinzu kommt die Lage: Hinter dem Gebäude erhebt sich ein Hang, von dem immer mal wieder Steine abgingen. Nach einem größeren Felsabgang mussten Sicherungs- und Aufräumarbeiten erfolgen – bezahlt von der Gemeinde. Mit anderen Worten: Die Allgemeinheit trug die Kosten für die Sicherheit, während die Gemeinde nun versucht, das Objekt gewinnbringend zu veräußern. Aktuell wird das Haus über ImmoScout24 angeboten. „Keine Verwendung“, heißt es von Seiten des Maklers im Namen der Gemeinde. Aber genau hier liegt der Knackpunkt: Sollte eine Kommune wirklich Objekte kaufen, ohne Verwendung, nur um sie später mit Gewinn auf dem freien Markt zu drehen? Ist das die Rolle einer Ortsgemeinde – oder eher die eines Immobilienhändlers?
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