Das Comeback des Jahrhunderts: Das Kirner Bahnsteig-Dach kehrt zurück

Ach, welch seltenes Schauspiel auf dem Bahnsteig in Kirn: Ein Dach, das plötzlich wieder da ist, als wäre es nie verschwunden gewesen. Vor Jahren hatte man es in einem Akt kreativer Minimalarchitektur einfach abgebaut – vielleicht um den Reisenden die belebende Erfahrung von Wind, Wetter und strömendem Regen als „Gratis-Wellness“ anzubieten. Danach, so schien es, hatte die Bahn kollektiv vergessen, dass Dächer nicht nur schmückendes Beiwerk sind, sondern im Kern eine recht praktische Funktion erfüllen: Menschen trocken zu halten. Nun also, nach einer epischen Zeitspanne, die selbst Saurier in geologischer Ruhe hätten überbrücken können, ragt es wieder empor: das Bahnsteigdach. Ein Dach! Mit Metall, mit Trägern, ja sogar mit ordentlicher Abdeckung. Die Bahn hat’s tatsächlich geschafft. Natürlich: verspätet wie immer. Wer hätte auch ernsthaft erwartet, dass die Bahn eine bauliche Maßnahme pünktlich fertigstellt? Doch immerhin! Nun steht es da, trotzig, fast majestätisch – ein Symbol dafür, dass man im 21. Jahrhundert nicht mehr im Dauerregen auf verspätete Züge warten muss. Zumindest nicht ohne Dach.