„Expressis verbis – Die späte Richtigstellung der Diakonie“

Nach Wochen des Schweigens hat die Diakonie nun endlich in der Zeitung Stellung genommen. Wie bereits mehrfach in den letzten Wochen auf dem Blog berichtet, wurde nunmehr bestätigt, dass bei den ursprünglichen Zahlen Fehler gemacht wurden, die nun korrigiert werden. Die Klarstellung verdeutlicht, wie wichtig Transparenz ist – insbesondere für eine Organisation wie die Diakonie, deren Vertrauen ihr wertvollstes Gut ist. Wochenlang hatten Gerüchte und Spekulationen die öffentliche Wahrnehmung geprägt, während Betroffene auf Antworten warteten. Die Korrektur betrifft die Zahl der Operationen in Kirn: Die ursprünglich genannten 32 Eingriffe bezogen sich ausschließlich auf Notfälle, nicht auf alle chirurgischen Eingriffe. Tatsächlich werden in Kirn jährlich über 280 Patienten operiert, darunter auch planbare und hochwertige Eingriffe wie Gelenkersatz. Wichtig, Kirn erfüllt derzeit die in Deutschland geforderte Mindestmenge von fünfzig Primär-Knieprothesen. Alles in Butter? Weit gefehlt!

Trotz dieser jetzt höheren Gesamtzahlen hat Krankenhausdirektor Manuel Seidel „expressis verbis“ (übersetzt ausdrücklich) festgestellt , dass die Zahlen in Kirn nicht für den Erhalt eines kompletten chirurgischen Behandlungsapparats sprechen. Garantie geht anders. Gleichzeitig bleibt es dabei, dass es aktuell keine Zusage zur Erhaltung der Abteilung im Zuge der durch die Übernahme des St. Marienwörth-Krankenhauses erforderlichen Neustrukturierung gibt. Ein OP-Angebot mit Ablaufdatum? Schaut ganz danach aus. Die jüngste Äußerung Seidels macht eines deutlich: Die Zukunft der Chirurgie in Kirn ist keineswegs gesichert. Die längst überfällige Klarstellung der Zahlen ändert daran nichts; im Gegenteil, sie unterstreicht die bestehende Unsicherheit.

2 thoughts on “„Expressis verbis – Die späte Richtigstellung der Diakonie“

  1. Liebe Leserinnen und Leser. Die Stiftung kreuznacher diakonie macht bestimmt nicht alles perfekt. Aber wer sich die Krankenhaus-Lanschaft in Rheinland-Pfalz anschaut merkt schnell, dass die Diakonie doch einen langen Atem hat. Und somit die Versorgung und Arbeitsplätze noch eine weile gesichert sind. Andere Träger hätten das kleine Krankenhaus in Kirn [ich mag es] schön längst zu gemacht. Die ganze Krankenhaus Misere in Deutschland ist rein politisch gewollt. Wir geben Milliarden für Rüstung aus, und unsere sozialen Einrichtungen im Land gehen den Bach runter. Wollen wir das wirklich?

  2. Lieber Ralf Schulz ,
    Ihrem Kommentar stimme ich in vollem Umfang zu, gebe aber zu Bedenken, warum das „Wir“ nicht hinterfragt wird. Ich jedenfalls gehöre nicht dazu, Milliarden für Waffen auszugeben, ungesteuerte Migration in unser Land zu lassen, Rentner nicht nur doppelt (gängige Praxis) sondern dreifach zu besteuern und vieles mehr.
    Einfach mal wenig glauben, alles hinterfragen und selbst denken.
    Mit freundlichen Grüßen

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