Der Solarpark „Itzbach – In den weißen Äckern“ ist fertig. Also, fast. Oder sagen wir: Er sieht fertig aus – so wie ein Kuchen, der aus dem Ofen kommt, aber noch stundenlang auf dem Gitter auskühlt, weil irgendjemand beschlossen hat, dass die Glasur noch nicht perfekt glänzt. Rund um das Umspannwerk stapeln sich Paletten, Kabelenden winken den Vorbeigehenden freundlich zu, und die Baumaschinen stehen in fotogener Ruhe, als wollten sie für den nächsten Kalender „Baustellenromantik 2026“ posieren. Der Transformator wartet geduldig auf seinen ersten Arbeitstag, die Schaltanlage blitzt in der Sonne, und die Betonmauer schützt alles zuverlässig vor… ja, vor wem eigentlich? Vor dem Strom vielleicht, der hier einfach nicht kommen will. Offizielle Stellen schweigen, als hätte man ihnen verboten, das Wort „Inbetriebnahme“ auch nur zu denken. Erfahrung lehrt: Zwischen „wir sind soweit“ und „wir speisen ein“ passen in Deutschland locker noch ein paar Wochen Papierkrieg, ein halbes Dutzend Prüfprotokolle und mindestens eine Diskussion darüber, ob der Netzbetreiber jetzt schon oder doch lieber nach der nächsten Sommerpause kommt. Also stehen wir hier, schauen bei sengender Sonne auf einen fast fertigen Solarpark und wissen: Er könnte schon massenhaft Strom liefern – wenn er nicht damit beschäftigt wäre, die wahrscheinlich längste Generalprobe seines Lebens zu spielen.
Solarpark Itzbach: Strom? Vielleicht. Irgendwann.
