Die große spanische Welle – war da was?

Nachgehakt! Es war im Juni 2020, als der Öffentliche Anzeiger vollmundig titelte: „Selbst Spanier buchen Urlaub im Kirner Land“. Ein kleiner medialer Paukenschlag nach einem Gespräch mit den Kirner-Land-Torismusmenschen, ein verheißungsvoller Ausblick auf internationale Verhältnisse zwischen Schülerkiesel und Hunsrückhöhen. Doch jetzt – ein paar Jahre später – stellt sich eine durchaus berechtigte Frage: Wo sind sie denn, die Spanier? Der Blog jedenfalls hat bislang keinen einzigen gesehen. Nicht im Café, nicht auf dem Markt, nicht auf einer Vitaltour. Weder Paella-Reste am Wegesrand noch rhythmisches Kastagnettenklappern iim Steinweg. Nada. Nichts. Niemand. Keine Flamenco-Schritte auf dem Schloss, keine Tapas-Bestellungen auf der Kyrburg.

Ist die euphorisch gefeierte „spanische Touristenwelle“ etwa schon wieder abgeebbt, bevor sie überhaupt anschwappte? Ein Strohfeuer? Oder ein klassischer Fall von journalistischer Sehnsucht nach Internationalität? Fragen über Fragen: Hey, hat jemand einen Spanier gesehen? Hat jemand gar mit einem gesprochen – auf Spanisch? Gibt es irgendwo Hinweise? Beweisfotos? Oder war es am Ende nur ein Missverständnis, ausgelöst durch eine zufällige Buchung aus Valencia mit Ziel „Kirn am Rhein“ (gibt’s nicht, aber wäre schön)? Fazit: Der Blog bleibt dran. Aber bis auf Weiteres bleibt das Kirner Land touristisch weitgehend iberofrei. Vielleicht kommen sie ja noch – mañana, mañana, wie der Spanier sagt. Bis dahin freuen wir uns über jeden Gast, egal ob aus Mainz oder Madrid. Und wenn doch noch jemand einen Spanier sichtet: Bitte melden. Der Blog ist gespannt.