Sechs Wochen sind ins Land gezogen. Die Sonne scheint, der Sommer schreitet voran – nur eines bleibt konstant: das ohrenbetäubende Schweigen aus dem VG-Gebäude. Von einer öffentlichen Entschuldigung an Cornelia Dhonau-Wehner fehlt weiterhin jede Spur. Kein Bedauern, keine Korrektur, kein schlichtes „Hoppla, da lagen wir wohl daneben mit dem Vorwurf der Befangenheit“. Wollen Bürgermeister Thomas Jung und sein Erster Beigeordneter Hans Helmut Döbell etwa nicht? Oder glauben sie ernsthaft, Aussitzen sei eine Form moderner Führung? Zugegeben: Eine öffentliche Entschuldigung ist kein leichter Gang. Man müsste Fehler einräumen, vielleicht sogar Haltung zeigen – das ist nicht jedermanns Sache. Aber wenn bereits der Anwalt von Frau Dhonau-Wehner öffentlich eine Richtigstellung fordert – und sie selbst diese ebenfalls will –, dann stellt sich doch die Frage: Ist der politische Anstand auf Urlaub? Oder einfach dauerhaft abhanden gekommen? Vielleicht gibt es in der Verbandsgemeinde ja inzwischen eine neue Devise: „Wenn wir nichts sagen, war’s vielleicht nie passiert.“ Leider funktioniert das im echten Leben eher selten. Besonders dann nicht, wenn Namen öffentlich genannt, Zweifel gezielt gestreut und persönliche Integrität beschädigt wurden. Juristisch dürfte die Sache ohnehin noch nicht vom Tisch sein. Und politisch? Da könnte ein einziges Wort manchmal mehr bewirken als jedes Schweigen: „Entschuldigung.“ Aber vielleicht ist das eben ein zu großer Brocken – für so kleine Egos.