Die Sonne will, Hennweiler auch – aber der VG-Rat hat Wolken bestellt

Das sind Dimensionen! Rund 48 Hektar südlich und nördlich von Hennweiler wurden im Rahmen des Regionalen Energiekonzepts Rheinhessen-Nahe als besonders geeignete Potenzialfläche für Freiflächen-Photovoltaik ausgewiesen (Foto). Es handelt sich um einen schmalen, etwa 3,5 Kilometer langen Streifen, nicht einsehbar von der Häusergrenze Hennweiler, eher gut sichtbar von Oberhausen aus, unterbrochen von der Verbindungsstraße zur Nachbargemeinde – laut Studie ein nahezu idealer Standort für Sonnenstrom. Und nicht nur auf dem Papier: Die Lage stimmt, die Fläche passt, die Sonne scheint. Auch aus Hennweiler selbst kommen klare Signale. Die Gemeinde will – das ist unüberhörbar. Und was die Spatzen von den Dächern pfeifen, klingt konkret: Es soll bereits Gespräche mit Flächeneigentümern gegeben haben. Man denkt also nicht nur laut nach, man handelt bereits im Hintergrund.

Doch dann kommt der Blick Richtung Verbandsgemeinderat – und mit ihm der Realitätsdämpfer. Seit dem zähen Ringen um die Fläche „Itzbach – In den weißen Äckern“ ist klar: Die politische Mehrheit steht auf der Bremse. CDU, FDP und AfD lehnen PV-Anlagen auf freiem Feld für die Zukunft weitgehend ab. Und ohne ihre Zustimmung zur Änderung des Flächennutzungsplans geht – nichts. Fazit: In Hennweiler wären Fläche, Wille und vielleicht sogar ein bisschen Rückenwind vorhanden. Aber in der VG regiert der politische Gegenwind. Ein zweites Hochstetten-Dhaun soll sich offensichtlich nicht wiederholen. Statt so richtig loszulegen, wird nun erstmal auf ein „Gesamtkonzept“ verwiesen. Klingt nach Struktur – riecht aber nach Verschiebung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Die Sonne wäre jedenfalls bereit. Die Frage ist nur: Wann ist es die Politik?

6 thoughts on “Die Sonne will, Hennweiler auch – aber der VG-Rat hat Wolken bestellt

  1. Anmerkungen zu „Die Sonne will, Hennweiler auch …“:
    Potenzialflächen werden nach drei Kategorien der Planungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe bewertet = Geeignet/mittelmäßig geeignet/nicht geeignet. Hennweiler ist mit mittelmäßig bewertet. Wie „schmal“ der gewaltige und beängstigende Streifen ist, erkennt man vor Ort. Alle Anlieger in der Hochstraße haben einen direkten „Draufblick“ auf ca. 1 km Solarpark in Ost-West-Richtung nach Oberhausen ansteigend. Allein die Bewertung „mittelmäßig“ geeignet schließt den idealen Standort aus. „Die klaren Signale aus Hennweiler, dass die Gemeinde will …“ kommen in erster Linie von der Gemeindespitze, Mandatsträgern und einigen Grundstückseigentümern. Gespräche finden bereits seit Ende 2023 im kleinen, nichtöffentlichen Kreis, mit Eigentümern und Gemeinderat statt. – Das „Handeln im Hintergrund“ schließt aktuell den Gemeinderat aus, findet im Haus des Ortsbürgermeisters statt und wird vom „Bevollmächtigten“ des Projektierers in Einzelgesprächen mit Flächeneigentümern geführt. „Die politische Mehrheit tritt auf die Bremse“! – Nein, – die politische Mehrheit hat leider zu spät erkannt wie 1 Ortsbürgermeister an der AÖR vorbei, sein „Ding“ gemacht hat und der 2. mit Gewalt „nachziehen“ will. – „Die Sonne wäre jedenfalls bereit. Die Frage ist nur: Wann ist es die Politik?“ – DIE FRAGE MUSS SEIN: Wer bekommt das größte Stück vom Kuchen der erneuerbaren Energien? – Laut Zeitungsbericht im „Öffentlichen“ von einem 1. Beigeordneten, der es laut eigener Beurteilung seiner Kenntnisse wissen müsste, „für die Ortsgemeinde nur ein Tropfen auf den heißen Stein bedeutet – und deckt noch nicht einmal die roten Zahlen des gemeindeeigenen Kindergartens ab“, – auch die Grundstückseigentümer, zumindest in Hennweiler sind es nicht, sie sollen mit ca. 50 Prozent der in der Republik gezahlten durchschnittlichen Pachteinnahmen abgespeist werden. – Ist es das von einem Jungunternehmer für die PV-Anlage auf seinem Gewerbebetrieb auserwählte Kleinstunternehmen (GmbH) aus Köln-Frechen, – das im Kirner Land agiert, ohne eine eigentlich vorgeschriebene öffentliche Ausschreibung, möglichst mit Unternehmen aus der Region? – Fragen über Fragen, zu denen die „Handelnden“ die Bürgerschaft im Unklaren lassen. – Politik und Amtsführung eines „evangelischen Sozialdemokraten“ und eines selbsternannten „Basisdemokraten“ sehen anders aus und werden sicherlich zukünftige Wahlergebnisse beeinflussen.

  2. 48 ha, 3,5 km lang im Rahmen des Regionalen Energiekonzeptes Rheinhessen-Nahe zwischen Oberhausen und Hennweiler. Diesen Weg kenne ich aus der persönlichen Begegnung gut, talseitig
    von Hennweiler blickverschlossen, aber weniger von Oberhausen, jedoch sonnenverwöhnt, laut Behörde ideal für Freiflächen-Photovoltaik.
    Es bleiben für den kritischen Beobachter einige Fragen und Randbemerkungen:
    1. Wer ist Besitzer des Grund und Bodens?
    2. Wer zeichnet für die o.a. Behörde verantwortlich?
    3. Wie begründen die Gemeinderäte in Oberhausen und Hennweiler ihre Zustimmung?
    4.Haben wir z.Zt. nicht genügend Elektrizität, um endlich den Trend zu stoppen?
    4. Wer zeichnet verantwortlich für einen evtl Rückbau der Anlage?
    Wenn egoistische Menschen weiter wie bisher landschaftsverachtend glauben vorzugehen,
    dann darf man sich nicht wundern, wenn Menschen mit Weiterblick wie im VB Kirnerland Ihr Veto einlegen.

  3. Als Besucher der VG-Rats-Sitzungen in diesem Jahr sehe ich die Situation nicht so negativ („VG-Rat steht auf der Bremse“). Ein wesentliches Argument in den Diskussionen um“ Itzbach Nord“ war doch die Angst um die unkontrollierte Ausbreitung von Freiflächen-Phorovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen). Und da ist die Entscheidung, zusätzlich zur bestehenden Potentialanalyse der Planungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe (gehört zur Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, arbeiten nach dem Landesplanungsgesetz: Antwort zu Frage 2) auch den Kreisplaner der Kreisverwaltung Bad Kreuznach mit einer Potentialanalyse für die VG Kirner Land und dem Entwurf eines Strukturkonzepts zu beauftragen, aus meiner Sicht eine sinnvolle Entscheidung.
    Kritisch sehe ich aber, wie lange dann der VG-Rat Kirner Land braucht, über das Konzept zu entscheiden. Und es umzusetzen!!
    Da ist die AöR „Erneuerbare Energien“ ein passendes Beispiel: Formal ist sie nach Zustimmung aller Ortsgemeinden zur Satzung seit Frühjahr 2024 gegründet. De facto ist sie aber nicht arbeitsfähig, da ihr kein Personal zugewiesen und die festgelegten Strukturen nich t gegründet wurden. (Damit ist auch die Aussage oben „….. an der AöR vorbei….“ nicht zutreffend.)
    Mit einer funktionsfähigen AöR, die ihren Aufgaben gemäß Satzung nachkommt, hätte man sich viele Diskusssionen um „Itzbach Nord“ und jetzt um Hennweiler sparen können (da lohnnt ein Blick zur VG Kirchberg).
    Wenn man als Bürger einer Ortsgemeinde den Eindruck hat, der Bürgermeister oder der Ortsgemeinderat „mauschelt“, dann hilft der Besuch der OG-Raats-Sitzunggen, da hat man die Möglichkeit, seine Fragen zu stellen. Und nachzubohren. Da erfährt man auch die Eigentümer der jeweiligen Flächen – wenn man es nicht eh schon gewusst hat.
    Rin letzter Satz zu Frage 4 von Hr. Rakow: „Haben wir z.Zt. nicht genügend Elektrizität“
    Offensichtlich nicht, sonst würde man nicht den Bau von vielen Gaskraftwerken planen, d. h. wir erhöhen den fossilen Energieverbrauch.
    Und manche träumen ja auch von neuen Atomkraftwerken, dabei wissen wir noch gar nicht, wohin mit den aktuellen über 10.000 Tonnen (ca. 270.000 Kubikmeter wg. Absicherung) und den über 200.000 Tonnen schwach- und mittelradioaktiven Abfall. Von fehlender Kühlung wg. Niedrigwasser in den Flüssen zu schweigen.
    Wenn man das Geld für die Gaskraftwerke in Speichertechnologie und die Erzeugung von Wasserstoff (z. B. für grünen Stahl, Mobilität, ….) investiert, würde das die Energiewende voran bringen und neue Chancen für ddie deutsche Wirtschaft, auch im Export.

    1. „Offensichtlich nicht….“
      Wenn man mit aller Macht bezahlte und sehr gute Kraftwerke abschaltet, dann wird die Energie dünn bei Dunkelflaute oder es wird kritisch für das Verteilnetz bei einer Hellbrise mit der Folge daß es dunkel wird kurz darauf.
      Deswegen verkaufen unsere Landesnachbarn ihre zuverlässige Energie an uns und wir bezahlen das wir den überflüssigen Strom zu den Nachbarn abführen dürfen.
      „… 200000 Tonnen …“ was hier als Abfall beschrieben wird kann in neuen Kraftwerken als Rohstoff verwendet werden wenn es politsch gewollt wäre! Aber Deutschland wird ja industriell abgebaut, dafür kriegstechnisch aufgerüstet.
      Technisch gesehen steht hinter jeder „Zappel-kWh“ aus PV oder Wind eine konstante fosile kWh.
      Weder PV-Meier noch Wind-Müller sind meines Wissens derzeit schwarzstartfähig. Hoffen wir dann auf die Nachbarstaaten?
      Ein PV- oder Windanlage ist relativ schnell aufgebaut. Der Netzumbau um diese Energie zu bewältigen braucht wesentlich länger und kostet die Allgemeinheit ein Vermögen. Damit müsste man anfangen, aber wir laufen bevor wir gehen können.
      Haben Sie mal in ca 300-400m Entfernung zu einer Windanlage gelebt? Viel Spaß mit Ihrer Betonrente „Haus“, achja – so eine Maschine hinterlässt Spuren in der menschlichen Gesundheit, aber die sogennante Impfung ist ja auch nebenwirkungsfrei und schützt vor Krankheit…
      Am deutschen Wesen soll die Welt genesen, dann bin ich raus! Freiflächen sind landwirtschaftliche Flächen und dienen unserer Ernährung. So eine PV ist schwer verdaulich.
      Man untersucht derzeit PFAS-Belastung von Wildschweinen (kann man auch essen) durch Abrieb an Windanlagen. Sollte man beachten…
      Lasst es uns auf Häuser bauen wenn es sein muß, auch wenn es nicht der Optik des Hauses hilft.
      oder dient.
      Ist jeder bereit sein leben und arbeiten nach dem Wetter auszurichten? Zwei Beispiele, 1. Chef: „bleibt die nächsten 2 Wochen ohne Lohn zuhause da der Himmel bedeckt ist und kein Windchen weht. “ 2. „Kommt von Mai bis Oktober sieben Tage die Woche tagsüber zum arbeiten, denn da muß Vater Staat den Strom los werden. Im November könnt ihr dann Urlaub mit eurem Campingwagen machen. “

      Es geht nur ums Geld, sonst nix! Es gibt so viele Punkte die man diskutieren muß und es braucht dringend eine Politikerhaftung für ihr Geschwätz.

      PS: ich gendere nicht ich habe eine Berufsausbildung.

      Just my two cents

  4. Wenn die Flächen ja der Gemeinde gehören würden.. tun sie aber nicht. Und werden auch nicht aufgekauft. Stattdessen wird den Eigentümern Honig ums Maul geschmiert, damit sie ihre Äcker an die Investoren verpachten sollen. Ohne Rücksicht auf bereits bestehende Pachtverträge. So soll Ackerland gepachtet und darauf gewerbliche Erträge erzielt werden. Könnte z B steuerliche Konsequenzen haben, darüber macht sich aber keiner Gedanken. Das nennt sich Bauernschläue….
    Und wo sind die Naturschützer? Guckt euch Hochstetten an- meterhohe elektrische Zäune, Bodenverdichtung, Betonblöcke. Egal. Hauptsache sich über Schottergärten aufregen. Kannste nur den Kopf schütteln bis dir schlecht wird.

  5. So viel Meinung, wäre nicht eine Fakten-basierte Kommentierung sinnvoll ……..
    Und wenn man zu seiner Meinung steht, sollte man unter seinem eigenen Namen schreiben und nicht unter Pseudonymen!
    „….bezahlte und sehr gute Kraftwerke abschaltet….“ – teilweise am Ende ihrere Lebenszeit, mit massiven Schadstoffausstoss, Nachrüstung zur Abgasreinigung nicht wirtschaftlich, ……
    „Deswegen verkaufen unsere Landesnachbarn ihre zuverlässige Energie “ Die Energie wird durch staatliche Firmen erzeugt, die den Strompreis zu Lasten des Steuerzahlers subventionieren. Und zuverlässig – die wohl gemeinten Atomkraftwerke werden immer wieder wg technischer Probleme und/oder Mangel an Kühlwasser (Niedrigwasser wg Klimakrise).
    „was hier als Abfall beschrieben wird kann in neuen Kraftwerken als Rohstoff verwendet werden“ also wirklich – radioaktiv verstrahlten Schutt und Schrott als Rohmaterial für Neubauten. Abgesehen von Gesundheits- und Bauvorschriften – das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, dass dies nicht sinnvoll ist.
    „Der Netzumbau um diese Energie zu bewältigen braucht wesentlich länger“ – da stimme ich überein. Aber wenn man mit dem Umbau der Stromnetze bei der Entscheidung zum Atomausstieg 2011 begonnen hätte, wären wir heute soweit. Und es wäre wesentlich billiger gewesen als jetzt.
    „Haben Sie mal in ca 300-400m Entfernung zu einer Windanlage gelebt?“ – Das ist Vergangenheitsbewältigung. Wo stehen denn heutige Windkraftanlagen und wie wird unter Beteiligung der Bürger darum gerungen.

    Wenn Deutschland konsequent seine Technologien gefördert und unterstützt hätte, wäre Deutschland heute führend im Bereich erneuerbare Energien. Und bräuchte nicht Windkraftanlagen, Solaranlagen, Batterietechnik, ….. im Ausland speziell China kaufen.
    Jetzt ist Deutschland – auch wegen grüner Politik – wieder auf dem Weg in Zukunftstechnologien. Aber es gibt jede Menge Stimmungsmache dagegen, es soll wieder zurück zu den alten Technologien (Beispiel Verbrenner-Autos, fossile Kraftwerke,….) gehen. Produkte und Techniken, die auf dem Weltmarkt nicht bestehen können und womit die deutsche Industrie endgültig in den Abgrund geführt wird.
    Industrielle Transformation ist schmerzhaft (siehe mechanische Webstühle, Dampfkraft, Elektrizität), aber führt zu neuer Stärke bei denen, die den Weg gehen.
    Also nicht zögerlich, ängstlich und rückwärtsgewandt. Sondern mutig und verantwortungsvoll Neues angehen.

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