Gut, Kirn kann jetzt auch Akropolis: Der Marktplatz wurde zur mediterranen Oase

Wer am Donnerstagabend nichtsahnend den Kirner Marktplatz betrat, hätte kurz glauben können, er sei falsch abgebogen – und irgendwo zwischen Santorini und Simmertal gelandet. Denn Kirn hat geliefert: Der erste Themenabend der neuen Veranstaltungsreihe startete mit einem „Griechischen Abend“, der selbst Zeus ein anerkennendes Nicken entlockt hätte. Das Wetter? So mediterran wie das Motto. Die Atmosphäre? Wie auf einem Dorfplatz in Thessaloniki – nur mit deutlich weniger Mopeds. Das Essen? Gemischt. Kirns Gastronomie war nicht durchweg griechisch unterwegs, aber immerhin ordentlich dabei – mit einem klaren Ouzo nach oben. Musikalisch begleitete Andy Heck den Abend mit dezentem Live-Programm, das angenehm unaufgeregt daherkam: Kein Taverna-Gekreische, keine Bouzouki-Orgie, sondern stimmige Klänge für einen lauen Sommerabend. Natürlich nicht nur griechisch – denn zu viel Exotik trauen wir Mitteleuropäer uns dann doch nicht zu. Aber das Prinzip „Weniger ist mehr“ ging auf: Keine Bühne, kein Krawall, sondern Musik dort, wo man gerade sitzt – nah, charmant, wirksam. Fazit: Der Erstversuch ist geglückt. Griechenland? Abgehakt. Nächster Halt: Italien! Ein echtes Heimspiel für die Eisdiele Venezia, die sicher keine langen Wege zum Dolce Vita braucht. Und auch musikalisch: Italien geht immer. Wenn die Mandoline erklingt und das nächste Glas Rotwein eingeschenkt wird, dürfte klar sein – diese Reihe hat Potenzial. Und wer’s verpasst hat: nächstes Mal einfach nicht falsch abbiegen.