Die Diakonie hat mal wieder geliefert – und zwar ein Paradebeispiel für Rückzug mit System. Krankenhausdirektor Manuel Seidel verkündete öffentlich, dass mit nur 32 Operationen zwischen Januar und Mai der Erhalt eines chirurgischen Apparats in Kirn „unrealistisch“ sei. Klare Worte – und ein herber Rückschlag, vor allem für die Menschen der region. Nicht zu vergessen die Bürgerinitiative Kirner Krankenhaus, die sich seit Jahren mit großem Engagement für den Standort starkmacht. Doch so nüchtern die Begründung auch daherkommt, sie wirkt für viele wie das Ende eines schleichenden Prozesses. Denn seit Jahren wird das chirurgische Profil in Kirn schrittweise zurückgefahren. Ärztinnen und Ärzte verlagert, Eingriffe umgeleitet, Strukturen ausgedünnt. Unter solchen Bedingungen überrascht es kaum, dass die Zahl der Operationen sinkt. Dass man diesen Rückgang nun als Argument gegen den Fortbestand der Abteilung ins Feld führt, hat für Kritiker einen bitteren Beigeschmack. Die Rede ist von einer Art „selbsterfüllenden Entwicklung“, bei der der Rückzug nicht Ergebnis, sondern Voraussetzung der Statistik ist.
Auch die Aussage, junge Ärztinnen und Ärzte würden aufgrund mangelnder Praxisnähe Kirn meiden, dürfte vielen sauer aufstoßen. Denn wo kaum noch operiert werden kann, weil die Voraussetzungen fehlen, da lässt sich schwerlich ein attraktiver Arbeitsplatz schaffen. Die Frage ist also nicht nur: Warum kommen keine jungen Chirurgen mehr?, sondern auch: Wer hat den Standort für sie unattraktiv gemacht? Seidels Befund mag aus seiner Sicht sachlich begründet sein – doch in der Region wird er gewiss als symbolischer Schlussstrich gewertet. Und als schmerzhafter Dämpfer für alle, die noch an eine medizinische Zukunft des Standorts geglaubt haben. Was bleibt, ist der Eindruck eines chirurgischen Rückbaus – nicht durch Naturgesetz, sondern durch Entscheidungen. Und die Hoffnung, dass eine ehrliche Diskussion über Versorgungsziele nicht von Statistik allein geführt wird.
Dabei gäbe es durchaus realistische Perspektiven für einen sinnvollen Fortbestand – wenn man denn wollte. Die Stationen in Kirn stehen leer, aber nicht, weil es keine Möglichkeiten gäbe. Vielmehr fehlen gezielte Konzepte und der Wille zur Umsetzung. Besonders im Bereich Palliativmedizin klafft eine Versorgungslücke – gerade dort, wo ein kleines, persönliches Haus wie Kirn seine Stärke hätte ausspielen können. Menschen am Ende ihres Weges brauchen Nähe, Ruhe und ein verlässliches Team – keine Großklinik. Auch eine solide internistische Versorgung, Arztpraxen mit Belegbetten und eine bessere Verzahnung ambulanter und stationärer Strukturen wären machbar. Das sind keine hochtrabenden Visionen, sondern konkrete, wohnortnahe Lösungen. Man muss sie nur wollen.
Der Vorschlag ist gut gemeint, aber a) eine rein internistische kleine Klinik rechnet sich leider nicht, das kann jeder Krankenhausexperte bestätigen (die Fallvergütung ist zu gering), und b) verliert eine Klinik ohne stationäre Chirurgie für die Patienten an Relevanz. Sie meiden die Klinik dann einfach.
Das Krankenhaus Kirn kann nur erhalten werden, wenn alle Kommunalpolitiker/innen an einem Strang ziehen, mit dem Ziel, dass die chirurgische Station bleibt. Das erfordert von ihnen Konfliktbereitschaft. Leider singen aber viele Kommunalpolitiker/innen vor Ort das Lied von der Krankenhausreform ihrer Bundespartei- bzw. Landespartei. Man will ja noch was werden. Das war früher einmal anders.
Das ist das Problem unseres Gesundheitssystems ( Berlin ) ——- Wer 3 Millionen Gäste die nie was eingezahlt haben für umme medizinisch versorgt muss massiv kürzen ——- und das ist das Ergebnis von Wahlen ———-