Gleis 1 Richtung Chaos: Der Kirner Bahnhof als Sinnbild der Langsamkeit! Kann Joe Weingarten helfen?

Schon gesehen? Der Kirner Bahnhof hat es wieder einmal geschafft, zum Schauplatz einer skurrilen Mischung aus Entsetzen, Tatendrang und politischen Versprechungen zu werden. Diesmal steht SPD-Bundestagskandidat Little-Joe Weingarten im Rampenlicht, der während einer regionalpolitischen Plauderstunde mit Andrea Brand – einem informativen Format auf Facebook – über seine Stippvisite an den Gleisen Ort erzählte. Er habe das architektonische Juwel der Schande höchstpersönlich begutachtet. Fazit: schockierend. Nicht nur schockierend, sondern „entsetzend“, denn was wäre ein Bahnhof ohne das Pathos einer politischen Schlüsselszene?

Weingarten ließ keinen Zweifel daran, dass der aktuelle Zustand der Bahnanlage nicht nur dem Anblick, sondern auch der Würde der Stadt Kirn zuwiderläuft. Dabei machte er klar, dass die Stadtverantwortlichen dieses Schlamassel nicht zu verantworten haben – die Schuldige ist schnell ausgemacht: die Deutsche Bahn. Es müsse dringend gehandelt werden, doch wer wäre geeigneter dafür als jemand, der direkte Drähte nach Berlin hat? Schließlich kann man sich als Bundestagskandidat mit einem kurzen Anruf beim Bundesverkehrsminister Gehör verschaffen – oder zumindest so tun, als würde das gehen.

Eine naheliegende Idee: Warum nicht einen Schulterschluss zwischen Little-Joe Weingarten und der CDU-Abgeordneten Julia Klöckner fordern? Beide könnten gemeinsam Druck auf die Deutsche Bahn ausüben. Klöckner dürfte als prominente Vertreterin der Region doch ebenfalls ein Interesse daran haben, dass das Problem gelöst wird. Überparteiliche Zusammenarbeit für die gute Sache – das hätte doch Charme. Vielleicht telefonieren die beiden ja tatsächlich bald Hand in Hand mit den Verantwortlichen der Deutschen Bahn.

Als besonderes Highlight schlägt Weingarten eine Bürgerversammlung direkt am Bahnhof vor. Eine Art Flashmob der Entrüstung, der öffentlichkeitswirksam Druck machen soll. Bahnkunden als Protestmittel? Klingt charmant, denn schließlich haben die ja ohnehin schon viel Zeit, wenn sie auf den verspäteten Zug warten. Der Kirner Bahnhof ist kein Einzelfall. Er reiht sich nahtlos in die Galerie der infrastrukturellen Schande ein, die Deutschland so liebevoll pflegt.