„Alles im Fluss“ – Der kommunale Stillstand in poetischer Form!

Da war doch mal was! Am Ende der jüngsten VG-Ratssitzung stellte SPD-Vorsitzender Michael Schmidt die spannende Frage nach dem Sachstand der Verwendung von Geldern aus dem KIPKI-Programm. Bürgermeister Thomas Jung lieferte die in Amtsstuben weit verbreitete Antwort: „Alles ist im Fluss“. Man könnte meinen, er hat beim letzten Einkaufen einen Sonderangebotspack an typischen Bürgermeister-Floskeln ergattert – zehn Stück für einen Bruchteil des Preises! So ganz nebenbei, „Wir sind dran“, wird auch immer wieder gerne genommen. Das war es dann auch schon an Informationen. So richtig zufrieden wirkte Schmidt nach der eher vagen Wasserstandsmeldung nicht. Die Dachsanierung des VG-Hinterhauses (Foto), die mit Solarmodulen versehen werden sollte, wurde bereits im Haushalt 2023 beschlossen. Das ist nun auch schon 18 Monate her – eine Zeitspanne, in der man nicht nur eine alte Dachlatte hätte austauschen, sondern auch gleich ein ganzes Wohnhaus bauen könnte.

Doch hier bleibt alles schön im Fluss – wie ein stiller Teich, in dem sich nicht einmal ein Blatt bewegt. Übrigens, de gleichen Wasserstandsmeldungen hört man auch beim Umbau des Bürgerbüros und bei Maßnahmen aus dem Radverkehrswege- und Klimakonzept. Und alles wird teurer und teurer, je länger es sich hinzieht. Kann man nix machen, denn Tempo und Verwaltung ist eben ein Widerspruch in sich. Man könnte meinen, die Monate und Jahre vergehen, ohne dass sich auch nur der Hauch von Fortschritt abzeichnet. „Alles ist im Fluss“ – was für eine beruhigende Floskel! Es bedeutet so viel wie: „Wir sind zwar nicht wirklich aktiv, aber hey, wir haben gute Absichten!“ Die Ratsmitglieder sowie auch die Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, was hinter verschlossenen Türen wirklich vor sich geht und wann sie mit Ergebnissen rechnen können. Diesbezüglich hat man eine Bringschuld an Informationen.

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