Nach ihrer zweiten Sitzung im Verbandsgemeinderat Kirner Land zieht die AfD-Fraktion eine ernüchternde Bilanz. In einer Videobotschaft auf Facebook äußerte sich der AfD-Fraktionssprecher Christian Weiland kritisch über den Verlauf der Sitzung und den politischen Umgang. „Die letzte Tagung verlief mehr als unwürdig für dieses Gremium“, so Weiland. Er sieht im Verhalten der anderen Parteien einen Grund, warum immer mehr Bürger nach einer Alternative zu den etablierten Kräften suchen. Besonders scharf kritisierte Weiland die Freie Wählergruppe (FWG) und deren Sprecher Jörg Schäfer. Die FWG besitze „keinerlei demokratisches Feingefühl“ und agiere hauptsächlich, um sich selbst als „transparent“ zu inszenieren, anstatt ernsthaft zur Problemlösung beizutragen. „Die poltern nur darauf los“, so Weiland weiter. Der AfD-Fraktionssprecher geht noch weiter: Die FWG habe in den letzten 40 Jahren mitregiert und sei dadurch mitverantwortlich für die größte Vertrauenskrise der Region in den vergangenen Jahrzehnten.
Weiland nutzt die Gelegenheit, um auf die schwerwiegenden Probleme in der Verbandsgemeinde hinzuweisen: „Die Werke befinden sich in einem katastrophalen Zustand – von den Brunnen bis hin zu den maroden Leitungen.“ Trotz dieser Kritik ruft Weiland alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Miteinander auf, um Lösungen zu finden. „Wir brauchen keine Show der persönlichen Eitelkeiten, um einen Bürgermeister fertig zu machen und 2027 einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken“, spielt er dabei gezielt auf die FWG an. Doch stellt sich die Frage, ob die AfD nach nur einer Sitzung in der Lage ist, eine solche weitreichende Kritik zu äußern. Weiland selbst betont, dass die Probleme nicht von heute auf morgen entstanden seien und die etablierten Parteien, besonders die FWG, die politische Verantwortung über Jahrzehnte hinweg getragen haben. Ob die AfD tatsächlich die politische Kompetenz besitzt, um diese Herausforderungen zu meistern, bleibt abzuwarten. Der Fraktion mag die Kritik als demokratische Opposition zustehen – ob sie jedoch auch in der Lage sein wird, konstruktive Lösungen zu liefern und den scheinbar „zerstrittenen“ Rat zu befrieden, muss sich erst noch zeigen.
Abschließend merkt Weiland an, dass die AfD gespannt sei, „welche Ablenkungsmanöver zukünftig folgen werden“. Fazit: Die AfD, die erstmals im VG-Rat sitzt, analysiert schon nach der zweiten Sitzung ein tiefgehendes Problem in der politischen Kultur und tritt als entschiedene Kritikerin der bestehenden Strukturen auf. Ob sie jedoch die versprochenen Lösungen liefern kann, bleibt offen.