Ein Kirner Sommer ohne das beruhigende Plätschern von Wasser? Unvorstellbar, doch genau das erleben derzeit die Bewohner von Kirn. Auf einem nachmittäglichen Schnappschuss sind drei Kirner Damen zu sehen, wie sie vergeblich versuchen, den trockenen Brunnen auf der Schülerkiesel zum Leben zu erwecken. Günter Weinsheimer, der Augenzeuge und Fotograf des tragischen Moments, äußerte sein Unverständnis über die Brunnen-Lethargie, die nicht nur die Gemüter der Kirner Damen schwer belastet. „Kein plätschern im Sonnenlicht, keine Tropfen im Wind, keine beruhigende Atmosphäre“, klagen die Damen. Sie ärgert der Brunnen ohne Wasser. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fügen die hinzu. Die Gemüter sind leicht erhitzt. Bei 29 Grad, kein Wunder. Die Damen auf der Bank, Symbol für die sanfte Melancholie des Sommers, hoffen weiterhin auf eine Renaissance der Wasserfontänen. Bis dahin bleibt Kirn eine Oase ohne Wasser, ein paradoxes Bild in der heißen Endphase des Junis.