In einer am vergangenen Freitag ausgestrahlten Satire-Sendung hat der berühmte Komiker und Moderator Jan Böhmermann den SPD-Abgeordneten Joe Weingarten gnadenlos als „Türkei-Lobbyist“ gebrandmarkt. Der Blog war live dabei, als er das Fass Abgeordneten-Reisen aufmachte. Dabei sparte Böhmermann nicht mit beißendem Spott und scharfen Kommentaren. Mehr noch: Der Name „Dr. Joe Weingarten“ wurde von Böhmermann mit einem Burger bei „Hans im Glück“ verglichen. Was erlaube Böhmermann? Vor Millionen machte sich der Kerle darüber lustig, dass unser einer Einladung vom Investment Office of the Presidency of the Republic of Türkiye aus dem Jahr 2022 folgte. Und? Die Ironie dabei, so erklärt Böhmermann, sei, dass Weingarten sich für Wirtschaftsbeziehungen mit der Türkei einsetzte, aber gleichzeitig die Situation der in türkischen Gefängnissen inhaftierten Oppositionellen aus seiner eigenen SPD-Schwesterpartei aus den Augen verlor. Was für ein Schuft! Diese schwerwiegende Anschuldigung wurde über die Mattscheibe transportiert. Nun, wer weiß, ob das überhaupt so stimmt? Man kann sich sicher sein, dass Weingarten bei seinem Besuch die richtigen Worte gefunden hat. Der zeigt doch immer klare Kante, auch und gerade in Menschenrechtsfragen. Böhmermann halt! Immerzu nur aus der Hüfte schießen! Dennoch kann „Little-Joe“ irgendwie stolz darauf sein, von Jan Böhmermann als Ziel auserwählt worden zu sein. Schließlich, wie wir alle wissen, gilt in der Welt der Satire: Nur wer im Fokus steht, kann als bedeutend gelten. Weingarten hat wahrlich ein dickes Fell, und er wird diese königliche Krönung sicherlich mit Würde tragen.