Geht doch! Nach längerer Wartezeit liegt nun die detaillierte Abrechnung des Romantischen Gartenfestes 2025 vor – und sie bringt Licht in eine Debatte, die seit Monaten geführt wird. Warum weist eine gut besuchte Veranstaltung mit ordentlichen Eintrittserlösen am Ende ein deutliches Defizit aus? Die nun vorliegenden Zahlen von Anja Brandenburg liefern eine differenzierte Antwort (Abrechnung unten verlinkt). Sie ist die Gartenfest-Instanz schlechthin. Auf der Ausgabenseite summierten sich die Kosten auf insgesamt 27.059,08 Euro. Größter Einzelposten sind dabei die Personalkosten mit 9.609 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für Werbung, Technik, Shuttleverkehr, Wachdienst, Rahmenprogramm, Dekoration sowie sanitäts- und sicherheitsrelevante Leistungen. Auffällige Ausreißer finden sich dabei nicht – der Kostenrahmen wirkt insgesamt sachlich nachvollziehbar. Wobei, die Kosten für Werbung in dieser Höhe sind wenig plausibel.
Den Ausgaben stehen Einnahmen in Höhe von 16.405,50 Euro gegenüber, die überwiegend aus Eintrittsgeldern stammen. Daraus ergibt sich rechnerisch ein Defizit von 10.653,58 Euro. Entscheidend für das Verständnis dieser Zahl ist jedoch ein Blick auf die Einnahmenseite: Die Ausstellergebühren in Höhe von 6.458,20 Euro fließen nicht in die Kasse der Verbandsgemeinde, sondern gehen an den Zweckverband Schloss Dhaun. Für die VG tauchen diese Einnahmen folglich in der Abrechnung nicht auf – obwohl sie Teil des Gesamtfestes sind. Damit bestätigt sich, was zuvor vielfach vermutet wurde: Das Defizit ist weniger Ausdruck eines wirtschaftlich erfolglosen Festes als Ergebnis der buchhalterischen Zuordnung. Insbesondere die hohen Personalkosten – unabhängig davon, ob sie intern verrechnet oder tatsächlich ausgezahlt werden – belasten die Bilanz erheblich. Gleichzeitig bleiben relevante Einnahmen außerhalb der VG-Rechnung.
Vor diesem Hintergrund zeigen sich auch die ewigen Diskussionen um eine Erhöhung des Eintrittspreises als weitgehend am Thema vorbei. Das Defizit ist nicht auf zu niedrige Eintrittsgelder zurückzuführen, sondern auf die Art und Weise, wie die Kosten und Einnahmen in der Buchhaltung erfasst werden. Die jetzt veröffentlichte Übersicht macht deutlich, wo die Stellschrauben liegen – und sie ermöglicht erstmals eine sachliche Diskussion jenseits von Vermutungen. Ob und wie künftig mit internen Personalkosten und der Trennung der Einnahmen umgegangen wird, ist letztlich eine politische Frage. Klar ist aber: Das Romantische Gartenfest scheitert nicht an mangelnder Nachfrage, sondern an der Art, wie es gerechnet wird.




