In der Verbandsgemeinde Kirner Land wird erneut intensiv über den Ausbau des kommunalen Ordnungsdienstes diskutiert. Bürgermeister Thomas Jung plädierte in der jüngsten VG-Ratssitzung dafür, ab 2026 einen weiteren Vollzeit-Vollzugsbeamten einzustellen. Ziel sei eine stärkere Präsenz vor Ort, um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Anlass für seine Aussage war ein weiterer Vandalismusfall an den Bahnhofstoiletten – ein Dauerärgernis, das Verwaltung und Politik bereits seit Jahren beschäftigt. FDP-Fraktionssprecher Thomas Bursian forderte wie so oft einen deutlich erhöhten Kontrolldruck und insbesondere Videoüberwachung – sein politisches Steckenpferd. Doch selbst Befürworter räumen ein, dass Kameras im öffentlichen Raum nur begrenzt wirksam sind: Täter treten häufig vermummt auf, und die hohen rechtlichen Hürden machen die flächendeckende Installation kompliziert.

Mehr Präsenz durch eigene Ordnungskräfte wirkt da wie der pragmatischere, folgerichtigere Ansatz. Allerdings ist er kostenintensiv, abhängig von verfügbaren Fachkräften und kurzfristig kaum realisierbar. Eine zusätzliche Vollzeitstelle allein löst das Problem nicht; sie verbessert lediglich den Status quo minimal. Die Polizei unterstützt zwar, kann aber nicht als dauerhafter Ersatz dienen – sie hat ein breiteres Aufgabenspektrum und kaum Ressourcen für regelmäßige Schwerpunktkontrollen im Kirner Land. Trotz unterschiedlicher Akzentsetzungen sind sich Verwaltung und Rat in einem Punkt vollständig einig: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Ein wirksamer Maßnahmenmix – mehr Präsenz vor Ort, gezielte Technik dort, wo sie rechtlich zulässig ist, und kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Polizei – gilt als notwendig. Kurzfristig aber bleibt die Lage frustrierend: Dem Problem Vandalismus scheint man weiterhin ein Stück weit ausgeliefert zu sein.