Die Sitzung ist vorbei, der Vorhang gefallen, das Ergebnis eindeutig: Die Mehrheit des VG-Rates hat der Erweiterung zugestimmt. Mit 6 Enthaltungen und 6 Nein-Stimmen ist der Weg nun frei für roundabout weitere 20 Hektar Sonnenenergie im Kirner Land. Komischerweise hat keiner der Ratsmitglieder nach der exakten Flächengröße gefragt und auch Bürgermeister Thomas Jung klärte darüber nicht auf. Die eigentliche Überraschung liegt nicht in der Entscheidung selbst, sondern in der Tatsache, dass manche dies als vertrauensvollen „Kompromiss“ verkaufen möchten – etwa mit dem Verweis auf den gleichzeitig beschlossenen Verzicht auf die Bebauung der Olympiawiese. Denn der Verzicht ist nicht Ergebnis eines großherzigen Einlenkens, sondern schlicht und ergreifend Gesetzeslage: Die Fläche darf aus naturschutzrechtlichen Gründen gar nicht bebaut werden.
So war zumindest Kreisbauplaner Alexander Kalus zu verstehen, als er bei seinem letzten Besuch den VG-Rat über die Tücken der Olympiawiese informierte. Sei’s drum! Und was bedeutet das alles? Nun, die Erweiterung sorgt dafür, dass man im Kirner Land weiterhin unbeirrt auf die Sonne setzt. Ökonomisch macht das Ganze ohnehin Sinn: Die Einspeisung läuft über den bestehenden Anschluss, das Umspannwerk freut sich endlich über ein bisschen mehr Auslastung – und das hat sogar genügend Reserven, um auch den geplanten Solarpark bei Hennweiler klaglos mitzuversorgen. Wenn schon Sonne, dann richtig.





Schade ist nur, das wohl wieder hauptsächlich ein externer Projektierer davon profitiert.
Die Gemeinde HoD bekommt wieder ihren Anteil an der Einspeisevergütung, wenn es kommunales Gelände ist (wurde ebenfalls nicht in der Sitzung thematisiert….) auch noch Pacht.
Aber:
Wenn die im Frühjahr 2024 gegründete AöR Erneuerbare Energien im Kirner Land schon aktiv wäre, hätte sie sich an dem Projekt beteiligen können. Dann würde noch mehr Geld im Kirner Land bleiben. Und entsprechend der Satzung der AöR würden alle Gemeinden im Kirner Land davon profitieren.
Aber VG-Bürgermeister Jung hat ja in der Sitzung im November zugesagt, dass die AöR im neuen Jahr aktiv wird. Zusammen mit der Gesamtplanung für das Kirner Land, die im Januar 2026 vorgestellt werden soll, wird der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien dann koordiniert und zum Wohl aller Gemeinden und ihrer Bürger umgesetzt.