Leserbrief: Von der Landwirtschaft in die Energiewirtschaft

Wenn die Landschaft – wie im Kirner Land – einst geprägt durch Burgen und Schlösser, auch mit Adel und Grafen und damit mit historischer Vergangenheit, jetzt im Wandel ist, so macht man die geschichtliche Erinnerung vergessen. Die einst stillen Urlaubsregionen werden vergessen. Die Idee vom Tourismus verläuft sich. Man holt verändert aus der Landschaft heraus, was sich kostenlos anbietet. Das sind Wasser, Luft, Sonne und Steine aus Steinbrüchen. Diese Naturprodukte stellen keine Rechnung. Die Entwicklung zur Verkaufsware jedoch ist mit Aufwendungen verbunden, wobei Grundstückseigentümer ihre Geldquelle erschließen. Auf den Wiesen, Feldern und in den Wäldern traf man einst auf Quellen, Wasserläufe und auch kleine Wassertümpel. In vielen Gemeinden gab es Brunnen. Diese Wasservorkommnisse sind stark zurückgegangen. Ältere Bürgerinnen und Bürger erinnern sich an die 50er- und 60er-Jahre, als im Zuge der Flurbereinigung Felder und Wiesen drainiert wurden.

Heute sind vielfach diese Flächen trocken. Der Boden hat sich gesenkt, und neue Baugebiete, Straßen und Plätze versiegeln die Grundflächen. Die neue Variante, die Landflächen mit PV-Anlagen anzulegen, trägt weiter zur Austrocknung des Bodens bei. Im Erdreich macht sich der Wasserverlust durch erhöhten Wasserverbrauch und weniger Wasserversickerung bemerkbar. Das Erdreich senkt sich – aber auch die Bachläufe. Es verändert sich die Landschaft und mit ihr Flora und Fauna. Der so oft beworbene Tourismus verliert sich und nimmt an Bedeutung stetig ab. Es entsteht eine neue Lebenseinstellung und Lebensqualität. Der Wohnwert in der Landschaft verliert sich; dazu tragen Windräder und PV-Anlagen bei. Die Einnahmen durch Vermietung und Verpachtung von PV-Anlagen für Landbesitzer steigen, die Unterhaltung der Landflächen verliert sich. Die Landschaft ändert sich und nimmt Schaden. Der Energieverbrauch wird in den nächsten 30 Jahren mit einer 100-prozentigen Zunahme prognostiziert. Wer will daran nicht teilhaben und verdienen?

Paul Gerhard Wagner

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