Man glaubt ja, auf deutschen Supermarktparkplätzen schon alles gesehen zu haben: rückwärts eingeparkte Wohnmobile, quer stehende Kleinwagen, und diese mysteriösen Parkkunstwerke, bei denen das Auto gleichzeitig in zwei Parklücken liegt – vermutlich aus philosophischen Gründen. Doch Anfang der Woche bekam der Edeka-Parkplatz in der Kallenfelser Straße in Kirn Besuch von jemandem, der’s wirklich kann. Ein Rettungshubschrauber. Und der zeigte der anwesenden Autofahrerschaft, was Präzision bedeutet. Während so mancher Kirner mit viel Schwung, wenig Gefühl und noch weniger Orientierung versucht, die Linien als Vorschlag zu begreifen, nahm der Hubschrauber einfach Kurs auf – eine einzige Parklücke. Eine! Keine Diskussion, kein Rangieren, kein „Geht das so?“ Einfach runter. Fertig. Würde man nicht die Rotorblätter sehen, man hätte denken können: Da steht er schon seit Jahren. Auto, Auto, Hubschrauber, Auto, Auto. Alles in einer ordentlichen Reihe. Der gelbe Hubschrauber wirkt in diesem Ensemble fast dezent. Als wäre er nur kurz gelandet, um ein Pfandbon einzulösen. Natürlich war es ein medizinischer Notfall – aber nebenbei auch ein pädagogischer Auftrag an die Parkplatznutzer der Region: Wenn ein Helikopter, der sonst auf Alpenkämmen, Waldlichtungen und notfalls einem Bierdeckel landet, hier ohne Drama eine Lücke trifft… nun ja.