Nachgehakt! Im Januar 2022 wagte die Verbandsgemeinde den großen Wurf: Das Bürgerbüro sollte modernisiert, aufgehübscht, kurzum in ein Vorzeigeprojekt verwandelt werden. Die kalkulierten Kosten von 420.000 Euro ließen zwar manchen Ratsherren erblassen, doch die Botschaft war klar: Sparsamkeit bleibt oberstes Gebot. Ein Jahr später dann der erste „Spartrick“: Ein Büro wurde kurzerhand aus den Plänen gestrichen. Das Ergebnis? Überraschend – die Kosten stiegen auf 481.000 Euro. Ein Paradebeispiel dafür, dass weniger eben doch mehr sein kann. Zumindest, wenn es ums Geldausgeben geht.
Heute, mehr als dreieinhalb Jahre nach dem feierlichen Beschluss, glänzt das Projekt vor allem durch eines: Stillstand. Keine Maschinen, kein Handwerker, kein Pinselstrich. Stattdessen steigen die Baupreise unaufhaltsam weiter, und das Bürgerbüro bleibt wie es war – ein Denkmal der Bürokratie, in dem Zeit und Geld langsam, aber zuverlässig versickern. Und die Bürger? Sie fragen sich inzwischen, ob der Umbau überhaupt noch gebraucht wird. Schließlich funktioniert das Büro auch ohne Facelifting – wenn auch in altbekannter Schlichtheit. Mit dem bisherigen Tempo hätte man wahrscheinlich sogar eine Schnecke als Projektleiterin einsetzen können – die wäre heute vermutlich schon weiter.