Deutschlands Städte im Wirtschaftscheck: Die neue Version des Standortrankings Deutschland für September 2025 liegt nun vor. Jubel in der Lederstadt! Mit großartigen 11,58 Punkten belegt die Kleinstadt mit Herz den beachtlichen Platz 987. Zugegeben, im Vergleich zur Vorversion bedeutet das zwar einen Rückschritt um 26 Plätze, doch in Kirn nimmt man’s sportlich: Wer sich im Ranking nach unten bewegt, schafft sich schließlich auch neue Nachbarn. Zum Vergleich: Das benachbarte Bad Sobernheim hat es auf Platz 910 geschafft und thront damit 77 Plätze höher. Dort sollen angeblich schon „Spitzenstandort“-Schilder an der B41 stehen. In Kirn hingegen reagiert man gelassen – mit einem Glas frisch gezapften Kirner Biers.
Wirtschaftlich kann sich Kirn nämlich durchaus sehen lassen. Mit der SIMONA AG beheimatet die Stadt nicht nur irgendein Unternehmen, sondern einen echten Weltmarktführer für thermoplastische Halbzeuge. 600 Millionen Euro Umsatz und 1.430 Mitarbeitende sprechen für sich. Dazu gesellen sich die traditionsreiche Lederwarenmarke Braun Büffel mit geschätzten 65 Millionen Euro Umsatz und die Lederwarenfabrik Müller & Meirer, die 55,5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Und nicht zu vergessen die Kirner Privatbrauerei, die mit 14,5 Millionen Euro Umsatz, 58 Beschäftigten und einem stolzen Fassbieranteil von 30 Prozent fast schon zur DNA der Region gehört.
Die nüchternen Zahlen wirken auf dem Papier zwar etwas spröde: 0,38 Arbeitsplätze pro Einwohner bringen Kirn lediglich auf Rang 1482 bundesweit, und auch die 46,93 Top-Unternehmen pro 100.000 Einwohner lassen Raum für Interpretationen. Doch die Statistik blendet, was man in Kirn am besten kann: Leder, Kunststoff und Bier – eine charmante Kombination, die jede Rangliste alt aussehen lässt. So bleibt am Ende die Erkenntnis: Bad Sobernheim mag im Moment vorne liegen, doch Kirn hat die besseren Geschichten – und das bessere Bier.