Wenn keiner mehr anpackt, packt die Bäckerei Fickinger ein

„Der Nachwuchs in der Backstube fehlt. Wir haben vier Filialen, wenn wir keine neuen Mitarbeiter finden, fällt die Filiale in Hochstetten-Dhaun zuerst zum Opfer.“ – Ein Satz, so beiläufig im Zeitungsgespräch dahingesagt von Bäckermeister Jens Fickinger, dass er einem das Frühstücksbrötchen im Hals steckenbleiben lässt. Übersetzt heißt das: Wenn hier keiner mehr anpackt, packt er die Bleche ein. Und zwar schneller, als man „Knusperkruste“ sagen kann. Noch duftet es nach frischen Brötchen im Ort – doch die Ortsumfahrung hat dem einzigen Laden im Dorf einen saftigen Biss aus der Kundschaft genommen: 60 Prozent weg, nur 40 Prozent Stammkundentreue übrig. Ein Loch, das selbst der ambitionierteste Hefeteig nicht stopfen kann.

Aber Fickinger wäre kein Bäckermeister, wenn er nicht zäh wie ein alter Brotkanten wäre. Statt Jammern: Sparen. Nachmittags bleibt der Laden zu, und eine einzelne Kollegin schmeißt das, was früher ein ganzes Team wuppte. „Effizienz“, nennt er das. Außenstehende würden sagen: „Wunder. Mit Überstundenfüllung.“ Ganz ohne Hoffnung ist es nicht: „Die Arbeiter aus Hennweiler, Oberhausen und Schloss-Dhaun – die halten uns am Leben“, sagt Fickinger. „Ohne die wäre hier längst tote Hose.“ Ob der Snack-Stopp also nur noch auf Zeit tickt, weil das Personal ausgeht? Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen, aber eine gewisse Sorge ist vorhanden.

One thought on “Wenn keiner mehr anpackt, packt die Bäckerei Fickinger ein

  1. Ganz so wie es Jens Fickinger darstellt sehe ich es nicht. Es ist auch eine Frage der Bezahlung, des Arbeitsklimas. Es spricht sich rum wenn es da nicht stimmt.

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