Dhauner Schloss: Weniger Vandalismus – doch neue Ärgernisse trüben die Ruhe

Nachgehakt: Ein Jahr ist vergangen, seitdem das Dhauner Schloss regelmäßig Ziel von Vandalismus, Diebstahl und Respektlosigkeit war. Damals war von beinahe täglichen Vorfällen die Rede – zerstörte Fenster, gestohlene Werkzeuge, ein Einbruch ins Büro. Inzwischen hat sich die Situation spürbar beruhigt. Die Häufigkeit solcher Übergriffe ist deutlich zurückgegangen, auch dank erhöhter Aufmerksamkeit und vorsichtiger Schutzmaßnahmen. „Die Lage hat sich stabilisiert“, heißt es aus dem Schlossteam. Vandalismus ist heute nicht unbedingt mehr an der Tagesordnung – ein spürbares Aufatmen für die Mitarbeitenden, die lange unter der ständigen Bedrohung litten. Ganz sorgenfrei ist man dennoch nicht: „Ein Restrisiko bleibt, ganz aus dem Kopf ist die Angst nicht“, informiert Carina Dämgen auf Nachfrage. Statt Sachbeschädigung rücken nun kleinere, aber stetige Ärgernisse in den Fokus – vor allem das Verhalten mancher Besucher. Immer wieder wird mangelnder Respekt gegenüber dem Gelände und den Anlagen beobachtet. Besonders auffällig ist der Umgang mit den Wanderbänken:

Diese werden von Besuchern regelmäßig an beliebige Orte verschoben – mal in die Sonne, mal in den Schatten, mal mitten auf Wege. Die Folge: Das Schlossteam ist nahezu täglich damit beschäftigt, die Bänke an ihre vorgesehenen Plätze zurückzustellen. Um dem ein Ende zu setzen, sollen sie nun fest verankert werden. Ein weiteres Problem bereitet den Mitarbeitenden zunehmend Sorge: die Sandstein-Löwen auf dem Gelände. Die kunstvollen Figuren werden – meist von Kindern – als Kletterobjekte oder Fotomotiv benutzt. „Das ist nicht nur gefährlich, sondern schädigt auch die empfindlichen Oberflächen der historischen Skulpturen“, erklärt Dämgen. Fakt ist, das Dhauner Schloss bleibt ein beliebter Ausflugsort und ein wichtiges Kulturgut der Region. Doch damit das auch so bleibt, ist Rücksichtnahme gefragt. Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Betreibern – auch Besucher müssen mithelfen, historische Anlagen zu bewahren und respektvoll mit öffentlichen Räumen umzugehen. Die schlimmsten Zeiten scheinen überwunden, doch neue Herausforderungen zeigen: Die Pflege und der Schutz eines solchen Ortes bleibt eine dauerhafte Aufgabe.