Die Drohne und ich – eine einseitige Beziehung

Ab und zu taucht sie auf. Kein Muster, kein Plan – einfach so. Sie schwebt über meinem Haus, surrt leise, bleibt kurz stehen, dann verschwindet sie wieder. Eine Drohne. Nicht meine, versteht sich. Aber offenbar sehr interessiert an meinem Alltag. Ich weiß nicht, wer sie steuert. Aber ich weiß: Sie verharrt gern. Und das nicht nur zufällig. Darf sie das? Laut EU-Recht: vielleicht. Wenn sie nicht zu schwer ist, nicht stört, nichts speichert, nicht zu nah kommt. Klingt beruhigend. Nur: Wie überprüft man das? Ich habe recherchiert – es gibt Vorschriften, klar. Aber Vorschriften fliegen nicht. Drohnen schon. Und diese kennt offenbar keine Paragrafen – nur mein Dach aus der Vogelperspektive. Vielleicht bin ich nicht allein. Vielleicht beobachten Drohnen längst auch andere, unbemerkt, regelmäßig, schweigend. Vielleicht sollten wir uns zusammentun – eine Art Selbsthilfegruppe gründen. Arbeitstitel: „Schluss mit dem Überflug“. Bis dahin bleibe ich unten. Und frage mich, ob ich wenigstens die Hauptrolle spiele – in einer Serie, die ich nicht gebucht habe.

2 thoughts on “Die Drohne und ich – eine einseitige Beziehung

  1. Aber ja, vielleicht brauchen wir eine „Selbsthilfegruppe“ für sowas. Die kann man doch im Rahmen von Tontaubenschiessen behandeln, ode?
    Freundliche Grüße

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