Ab Dienstag, 1. Juli, trat eine Änderung der Verkehrsregelung im Stadtgebiet Kirn in Kraft: Die Einbahnstraße durch die Brunnengasse und Linke Hahnenbachstraße wird seither in entgegengesetzter Richtung geführt. Ziel ist es, die Verkehrsanbindung in Richtung Oberhausen, insbesondere für Rettungsdienste, deutlich zu verbessern. Künftig verläuft die Einbahnregelung von der Übergasse über die Brunnengasse und die Linke Hahnenbachstraße in Richtung Dhauner Straße. Die bisherige Einfahrt von der Dhauner Straße in die Linke Hahnenbachstraße wird gesperrt. Für Radfahrende bleibt die Durchfahrt in beide Richtungen erlaubt. Die Stadt Kirn verspricht sich von der Neuregelung auch Vorteile bei der innerstädtischen Verkehrsorganisation – etwa bei Großveranstaltungen wie dem Autofrühling, dem Handwerker- und Bauernmarkt oder dem Andreasmarkt. Zudem ergeben sich durch die neue Verkehrsführung bessere Umleitungsmöglichkeiten für künftige Bauprojekte in der Innenstadt. Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht, warum die damalige Verkehrsregelung überhaupt eingeführt wurde. Der damalige Stadtbürgermeister Fritz Wagner erinnert sich:
„Ich erinnere mich noch genau: Es gab gesicherte Erkenntnisse, dass viele Fahrzeuge aus Richtung Binger Landstraße die Linke Hahnenbachstraße als Schleichweg Richtung Norden nutzten – etwa zur Dhauner Straße, zum Steinenberg oder zu den oberhalb gelegenen Gemeinden. Diese Straße ist durch parkende Fahrzeuge einspurig und stark eingeschränkt. Außerdem wurde sie als Schulweg von vielen Grundschulkindern genutzt. Gehwege fehlten, und Treppenaufgänge zwangen Fußgänger direkt auf die Straße.Mit entscheidend war auch die generelle Situation für Fußgänger. Die schmalen Bürgersteige in der Dhauner Straße sind risikofördernd. Die Linke Hahnenbachstraße war ein idealer Fußweg, weil sie gering belastet war.“
Um diesen Gefahren zu begegnen, wurde damals die Einbahnstraße in Richtung Innenstadt eingeführt. Man wollte so die Abkürzung unattraktiv machen und die Sicherheit im Bereich der Linken Hahnenbachstraße erhöhen. Die nun beschlossene Rückführung zur früheren Verkehrsrichtung wurde sorgfältig abgewogen. Die Abkürzung ist ja jetzt wieder möglich. Dennoch, soll der Status zurück auf Anfang der aktuellen städtebaulichen Entwicklung Rechnung tragen – insbesondere der besseren Erreichbarkeit und Flexibilität bei der Verkehrslenkung im Stadtzentrum.